Innsbruck - In Tirol drohen die Finanzierungszuschüsse im Rahmen des so genannten Familienpakets durch die Einführung des Kindergeldes für alle wegzufallen. Das Land gebe zur Zeit für zwei Erziehungszuschüsse sowie einen Kinderbetreuungszuschuss jährlich über 43 Millionen Schilling aus, erklärte die für Familienpolitik zuständige Landesrätin Elisabeth Zanon(V) am Mittwoch der APA. Die Erziehungszuschüsse werden einkommensabhängig ausbezahlt. Der etwas höher dotierte Zuschuss wird an Frauen ausbezahlt, die bisher keinen Anspruch auf Karenzgeld hatten. Im ersten Lebensjahr des Kindes zahlt das Land 1.700 Schilling, im zweiten Lebensjahr wird der Betrag auf 2.700 Schilling erhöht. Zwischen dem 18. und 24. Lebensmonat des Kindes schießt das Land im Rahmen des Erziehungszuschusses II bis zu 2.000 Schilling zu. Diese beiden Finanzspritzen könnten künftig wegfallen, befürchtete Zanon. Über die von der Regierung angekündigten Verhandlungen mit Ländern und Gemeinden gebe es noch keine Übereinstimmung. Die Tiroler Landesrätin und ÖVP-Vizechefin sieht die Verantwortung aber "klar" beim Bund: "Ich denke es gibt keine Veranlassung von Seiten der Länder, das Kindergeld für alle zu bezahlen. Es gibt den Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) und aus diesem Geld soll das Kindergeld bezahlt werden." Der Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen werde durch das "Kindergeld für alle" in Tirol stagnieren. Arbeitsplätze seien dadurch aber nicht gefährdet, betonte Zanon-zur Nedden. Das Land werde vermutlich weniger Geld an Tagesmütter und Spielgruppen bezahlen können, weil den Eltern durch die neue Form des Kindergeldes "mehr Geld zur Verfügung" stehe. Die Mietzinsbeihilfe, ebenfalls eine familienfördernde Maßnahme, dürfte dem Rotstift allerdings nicht zum Opfer fallen. Das Land gebe dafür jährlich 120 Millionen Schilling aus, teilte Zanon mit. (APA)