Jerusalem - Der gewählte israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hat ein Koalitionsbündnis aus seiner konservativen Likud-Partei, der Arbeitspartei sowie religiösen und nationaler Gruppen geschmiedet. Er kann sich auf etwa 70 der 120 Abgeordneten im Parlament stützen. Vor seiner Vereidigung rief Sharon die Palästinenser zu einem Ende ihres Aufstandes auf und versprach Kompromissbereitschaft für eine Friedenslösung. Im Folgenden die Schwerpunkte der Koalitionsvereinbarung, die vom Parlament veröffentlicht wurde: - Die israelische Regierung strebt Zwischenabkommen für eine Friedenslösung mit den Palästinensern an. Dazu sind auf beiden Seiten "schmerzhafte Kompromisse" nötig. Im Rahmen der bisherigen Vereinbarungen sollen Truppen in das Westjordanland und den Gaza-Streifen verlegt werden, um die Sicherheit der israelischen Interessen zu gewährleisten. - Jedes endgültige Friedensabkommen mit den Palästinensern und Syrien müssen auf den Resolutionen 242 und 338 der Vereinten Nationen (UNO) beruhen, für die als Basis das Prinzip "Land für Frieden" gilt. - Die neue Regierung wird alle Vereinbarungen mit den Palästinensern anerkennen, die vom Parlament genehmigt wurden, solange sie von palästinensischer Seite umgesetzt werden. Die Sicherheit Israels soll durch einen entschlossen Kampf gegen Terror und Gewalt gewährleistet werden. Israel will sich für die Sicherheit und den Aufschwung aller Staaten der Region einsetzen. - Direkte Verhandlungen zwischen Israel und Palästinensern ohne Vermittler sind nach Auffassung der neuen Regierung der beste Weg, um eine Vertrauensbasis zwischen beiden Seiten zu erreichen und dem Friedensprozess einen neuen Schub zu verleihen. - Die libanesische Regierung wird aufgefordert, die UNO-Resolution 425 umzusetzen und Terroranschlägen aus dem Land heraus vorzubeugen, die die Sicherheit der Soldaten und Einwohner in Nordisrael bedrohen. (APA/Reuters)