IT-Business
Bertelsmann stößt die Hälfte seiner AOL-Anteile ab
Ursprüngliche Beteiligung von 5 Prozent wurde sukzessive reduziert
Frankfurt - Das deutsche Verlagshaus Bertelsmann
hat fünfzig Prozent der bislang gehaltenen 14,4 Mio. AOL-Aktien (USA)
veräußert. Bertelsmann-Sprecher Markus Peyer bestätigte via "Internetworld" den Verkauf von 7,2 Mio.
AOL-Scheine. Peyer wies Spekulationen zurück, wonach der Verkauf mit dem verstärkten Engagement
beim erst kürzlich übernommenen Buchversender Random House
zusammen hänge und betonte, dass Bertelsmann sich keineswegs von AOL zurückziehen wolle oder
das Unternehmen schlechter bewerte.
Spekulanten, die hinter dem Deal eine langfristige Änderung der Unternehmensstrategie vermuten, hält
Payer entgegen, dass Bertelsmann mit dem Joint-Venture AOL Europe bereits eine gut funktionierende
Partnerschaft habe. Zudem sei auch vor dem neuerlichen Abstoß des Aktienpaketes die Beteiligung an
AOL USA schrittweise von 5 Prozent in 1995 auf nunmehr 0.7 Prozent reduziert worden. Erst vor
kurzem hatte ausgerechnet Netscape-Gründer und heutiger AOL-Manager Marc Andreessen 940.680
Aktien veräußert. Analysten sind sich jedoch einig, dass AOL trotz des dramatischen Kursverfalls seit
Anfang des Jahres ein intaktes Unternehmen sei. (iworld)