Natur
Nikotin als Waffe in der Bioinvasionsabwehr
Dem ungeliebten Käfer Anaplophora glabripennis geht's an den Kragen
In der bisher erfolglosen Abwehrschlacht gegen einen der ärgsten Bioinvasoren, Anaplophora glabripennis, einen
2,5 Zentimeter großen Käfer, der 1996 vermutlich mit Verpackungsholz aus China gekommen ist und in den USA
die Bäume ruiniert - wird ein nikotinhaltiges Insektizid an die Front geworfen, Imidacloprid. Bisher hilft nichts
gegen den Käfer, der für Bäume tödlich ist und seinerseits in den USA keine Feinde hat: Man schneidet befallene
Bäume um und verbrennt sie. Versuche, in China natürliche Feinde des Käfers zu finden und in die USA zu
importieren, blieben ohne Erfolg, sie wären auch riskant. Gerade zeigte sich ein Fehlschlag solcher "Biowaffen":
Gegen einen aus Europa eingeschleppten Schädling hat man aus Europa Feinde geholt, die nun stattdessen die
Seidenraupen dezimieren. (jl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8. 3. 2001)