Cape Canaveral - Die Internationale Raumstation ISS hat neue Bewohner. Nach dem Andocken des Shuttle Discovery, das sich wegen einer kleineren Panne verzögert hatte, betraten der Russe Juri Usatschew sowie die Amerikaner Susan Helms und James Voss am Samstagmorgen zum ersten Mal ihr neues Domizil. Sie lösen das russisch-amerikanische Trio Bill Shepherd, Juri Gidsenko und Sergej Krikaljow ab, das über vier Monate im Weltraum verbracht hat. "Willkommen im neuen Zuhause, Juri, Susan und Jim", begrüßte die Bodenkontrollstation in Houston (Texas) die Neuankömmlinge, die nach und nach während der nächsten Tage in die Station einziehen werden. Die beiden Crews umarmten sich, und Usatschew schlug vor Freude ein paar Purzelbäume. Shepherd, ein Marine-Offizier, ließ zur Begrüßung eine Schiffsglocke ertönen. Pannen Das Andocken hatte sich um gut eine Stunde verzögert. Eines der beiden Riesensonnensegel, das zum Anlegen des Shuttle in eine veränderte Position gebracht worden war, ließ sich nach dem Manöver nur mit Mühe richtig befestigen. Es gelang dann nach wiederholten Versuchen. Die Discovery wartete derweil gut 120 Meter von der Station entfernt auf das grüne Licht zum Andocken. Wäre das Sonnensegel lose geblieben, hätte die Gefahr einer Beschädigung durch die Antriebsraketen des Shuttle bestanden. Kurz nach dem Andocken gab es dann an eine weitere kleine Panne. Wegen eines technischen Problems fiel vorübergehend die Kommunikation zwischen der Raumfähre und der Bodenzentrale aus. Aber das konnte die Begeisterung an Bord der Discovery nicht trüben. Schon beim Annäherungsmanöver an die Station hatte Usatschew, der Kommandant der neuen Dreier-Dauercrew, dem scheidenden "Chef" Shepherd ein Kompliment gemacht. "Sieht ganz danach aus, als hätten Sie da ein tolles (Raum)schiff", schwärmte er über die ISS. ... und gearbeitet wird Aber schon bald nach dem Andocken und der Begrüßung hieß es wieder "Schuften". Die Discovery-Besatzung begann mit dem Umladen von mitgebrachten Versorgungsgütern. Helms, mit der erstmals eine Frau die ISS bewohnt, und Voss bereiteten sich auf ihren ersten Arbeitsaufenthalt im Weltraum vor. Sie sollten am Sonntag gegen sechs Uhr morgens MEZ aus dem Shuttle aussteigen und eine Dockvorrichtung an der Station in eine neue Position bringen. Damit soll Platz für das Ankoppeln einer Art Umzugscontainer geschaffen werden. Das in Italien gebaute Modul "Leonardo" ist mit wissenschaftlichen Geräten und Ausrüstungsgegenständen beladen und wird mit Hilfe des Shuttle-Roboterarms an die Station angedockt. Dank deutscher Technologie verfügt "Leonardo" sogar über eine eigene Luftversorgung.(APA/dpa)