London - US-Forscher glauben, der Übertragung der Rinderseuche BSE auf den Menschen auf die Spur gekommen zu sein. In einem Artikel in der jüngsten Ausgabe der britischen Wissenschaftszeitschrift "Nature" beschreiben die Wissenschafter Peter Chien und Jonathan Weissmann ihre Versuche mit Prionen. Dabei wurde die Übertragung von Prionen zwischen zwei verschiedenen Gattungen von Hefepilzen, Candida albicans und Saccharomyces cerevisae, untersucht. Die kalifornischen Wissenschafter stellten fest, dass Prionen der einen Pilzgattung sich in der anderen nicht ausbreiten konnten. Eine Verschmelzung aus beiden Prionen zeigte sich hingegen unter bestimmten Bedingungen in der Lage, die Gattungsgrenzen zu überwinden. Die US-Forscher vermuten, dass die in Großbritannien lange Zeit übliche massive Tiermehlfütterung für die Ausbreitung von BSE und die Übertragung auf den Menschen mit verantwortlich ist. Infiziertes Gewebe sei als Tiermehl immer wieder in die Nahrungskette der Rinder gebracht worden, so dass sich möglicherweise ein agressives Prion herausgebildet habe, dass die Artengrenzen habe überspringen können. BSE steht im Verdacht, beim Menschen eine neue Variante der tödlichen Hirnkrankheit Creutzfeldt-Jakob auszulösen, der Übertragungsweg ist jedoch bisher nur wenig erforscht. (APA)