Wien - Die Tiroler Gesundheitslandesrätin und stellvertretende ÖVP-Obfrau Elisabeth Zanon-zur Nedden verlangt eine Evaluierung der Ambulanzgebühr bis spätestens Juli. Das erklärte sie Donnerstag Früh vor Beginn des ÖVP-Präsidiums gegenüber Journalisten. Die von der Koalition angekündigte Überprüfungsphase von einem Jahr ist ihr jedenfalls zu lange: "Ich hoffe doch, dass wir zu einem Kompromiss kommen." Zanon-zur Nedden übte auch deutliche Kritik an Sozialminister Herbert Haupt (F): "Ich werfe Haupt vor, die Verordnung viel zu spät zur Stellungnahme ausgeschickt zu haben." Bis heute sei sie nicht auf ihrem Schreibtisch. So sei es bis heute nicht eindeutig klar, ob die Ärzte darüber zu entscheiden hätten, wer nun ein Notfall und damit gebührenbefreit sei. Durch diese Unklarheiten sei jedenfalls "einige Verwirrung" bei den Ärzten gestiftet worden. Zudem glaube sie nicht, dass die Gebühr finanziell etwas bringen würde. Nach Tiroler Berechnungen müssten gerade einmal zehn Prozent aller Ambulanzbesucher den Behandlungsbeitrag leisten. Wenn der Vollzug in den Krankenanstalten ernst genommen würde, käme es überdies zu einem starken Verwaltungsmehraufwand. Sollte die Neuregelung aber nicht ernst genommen werden, dann wisse sie überhaupt nicht, wofür es sie gebe, erklärte Zanon. (APA)