London - Einem Forscherteam der englischen Universität Surrey ist es nach eigenen Angaben zum ersten Mal gelungen, das beim Prozessorbau eingesetzte Silizium als Lichtleiter zu verwenden. Damit würden immer kleinere und immer schnellere Computerchips möglich, sagte Professor Kevin Homewood von der Universität Surrey am Mittwoch in London. Lichtleiter gelten als ideale Alternative zu Siliziumchips heutiger Bauweise. Sie übertragen Daten über Photonen, also Lichtteilchen. Die herkömmliche Chip-Technik mit Elektronen als Informationsträger wird nach Ansicht von Homewood, dem Leiter der englischen Wissenschaftlergruppe, in naher Zukunft an ihre Grenzen stossen. Auf Chips bisheriger Bauart könnten aus physikalischen Gründen schon bald keine weiteren Schaltkreise mehr untergebracht werden, sagte Homewood. Ihre Leistung ließe sich deshalb nicht weiter steigern. "Eventuell kann man das Problem umgehen oder man löst es durch Optoelektronik. Am besten mit billigem Silizium", so der Professor für Optoelektronik, der Wissenschaft, die sich mit der Informationsübertragung per Licht beschäftigt. Telefon- und Internetdienste arbeiten schon lange mit Fiberglaskabeln, in denen die Daten durch Photonen übertragen werden. Bevor die Information genutzt werden kann, muss sie in elektronische Signale umgewandelt werden. Bis heute war es mit Silizium praktisch nicht möglich, Daten mit Hilfe von Licht zu transportieren. Das Forscherteam um Kevin Homewood schaffte den wissenschaftlichen Durchbruch, in dem es das Material durch gezielte Verunreinigungen veränderte. Dadurch hätten weitere Silizium-Atome in die Molekülstruktur integriert werden können, die Licht aussenden. (Reuters)