Wien - Die börsenotierte Immofinanz Immobilien Anlagen AG, Österreichs größter Immobilienfonds, dehnt ihr Engagement künftig auf weite Teile Europas und in die USA aus will dabei auch drei neue Töchter in Wien und eventuell im Ausland an die Börse bringen. In drei bis vier Jahren sollen die Immobilien-Investitionen der Gruppe mit der forcierten Auslandssstrategie von derzeit 11,3 Mrd. S auf 20 Mrd. S (1,45 Mrd. Euro) steigen, wobei von den neuen Engagements 4 Mrd. S für Westeuropa und die USA sowie 3 Mrd. S für osteuropäische EU-Beitrittskandidaten gedacht ist. Die neue Strategie soll die mit einzelnen Märkten verbundenen Risken senken und das Renditeziel von 8 bis 10 Prozent nach Steuern absichern, betonten am Donnerstag Immofinanz-Chef Karl Petrikovics und Vorstand Norbert Geldner. Für die Auslands-Agenden sollen eine Immowest Immobilien Anlagen AG und eine Immoeast Immobilien Anlagen AG gegründet werden, für die Österreich-Aktivitäten eine Immoaustria Immobilien Anlagen AG. Die jetzige Immofinanz Immobilien Anlagen AG bleibt börsenotiert und soll dann als Holding fungieren. Für die Immowest wäre außer Wien auch ein Listing etwa in Frankfurt oder Paris denkbar. Konkreten Zeitpunkt für ein Going-public der drei neuen Töchter gibt es noch nicht, erst solle ein Auslandsinvestitionsanteil von 35 Prozent erreicht sein. Eigenentwicklungen im Osten Bei den für Westeuropa gedachten Investitionen sollen 40 Prozent in den USA getätigt werden, je 15 Prozent in Deutschland und Holland sowie je 10 Prozent in der Schweiz und Frankreich. Im Osten soll mit 40 Prozent Ungarn, namentlich die Metropole Budapest, im Mittelpunkt stehen, ferner Tschechien/Slowakei mit zusammen 35 Prozent und Polen mit 25 Prozent. Im Osten setzt man auf Eigenentwicklungen, im Westen will man vornehmlich direkt in vermietete Objekte investieren. In den USA verzichtete man dagegen auf Direktinvestitionen und spricht mit möglichen Partnern, auch Pensionsfonds und Versicherungen, über lokale Joint-Ventures oder Real-Estate-Beteiligungen. An der für das Frühjahr geplanten weiteren Kapitalerhöhung bei der Leitgesellschaft Immofinanz Immobilien Anlagen AG wird festgehalten. Anfang Mai wolle man zumindest weitere 1,5 Mrd. S über die Börse aufbringen, denkbar seien auch bis zu 2 Mrd. S, hieß es heute. Schon jetzt verfügt die Immofinanz über ein Grundkapital von 1,066 Mrd. S. Die Aktien im B-Segment (Specialist Market) des Fließhandels lagen heute um 12.20 Uhr bei 5,21 Euro, um 0,19 Prozent tiefer als gestern. Business Park in Budapest für vier Milliarden Schilling Als erstes konkretes Mega-Projekt im Ausland will die Immofinanz in Budapest für insgesamt 4 Mrd. S (291 Mill. Euro) einen Business Park hochziehen. Dieser soll ab 2002 auf dem Gelände der früheren Budapester Schlachthöfe in mehreren Etappen bis 2005/2010 errichtet werden und im Endausbau zirka 200.000 m2 Nutzfläche umfassen. Immofinanz-Vorstandschef Karl Petrikovics erhofft nach Abklärung des Masterplans mit der Stadt Budapest bis Ende dieses Jahres die Genehmigung für den "Mester Business Park", in dem Büros, Einzelhandels-, Lager- und Gewerbeflächen geplant sind. Der erste von acht Bauabschnitten soll bis Ende 2003 fertig sein. (APA)