Wien - Mit einem riesigen Transparent (Titel: Wir wollen arbeiten. Weg mit dem AusländerInnenbeschäftigungsgesetz) wurde am Donnerstag anlässlich des Internationalen Frauentages das Gebäude des Wiener Integrationsfonds (WIF) verhüllt. Grund des Demotransparents: Das AusländerInnenbeschäftigungsgesetz halte vor allem Migrantinnen vom Arbeitsmarkt fern. Der WIF fordert deshalb eine Anbindung des Beschäftigungsrechtes an das Aufenthaltsrecht. Wer legal in Österreich lebe, solle auch hier arbeiten dürfen. Das Ausländerbeschäftigungsgesetz sei für Frauen eine "enorme Barriere beim Zugang zum Arbeitsmarkt", so die stellvertretende Geschäftsführerin des WIF, Andrea Eckhart. Bei Frauen, die im Rahmen der Familienzusammenführung nach Österreich kämen, verstärke das die Abhängigkeit von den Ehemännern. Die ökonomische Situation von Migrantenfamilien würde sich dadurch verschlechtern und viele seien "extrem armutsgefährdet". Das WIF fordere deshalb einen "eigenen Aufenthaltstitel und den freien Zugang zum Arbeitsmarkt ab dem Einreisezeitpunkt", so Eckhart. Sie fordere die Regierung auf, "rasch rechtliche Schritte zu setzen". Der rechtliche Hintergrund: Unternehmen, die Migranten einstellen wollen, müssten um eine Beschäftigungsbewilligung ansuchen, so die Rechtsexpertin des WIF, Karin König. Diese gelte aber nur für ein Jahr und werde nur bis zum Erreichen einer bestimmten Quote erteilt (acht Prozent des gesamten Arbeitskräftepotentials). Danach könne der ausländische Arbeitnehmer um eine sogenannte Arbeitserlaubnis ansuchen, die aber an das Bundesland und an die Branche gebunden sei. Erst nach fünf Jahren bestehe ein Anspruch auf einen sogenannten Befreiungsschein, der zur uneingeschränkten Beschäftigung berechtigt. Frauen, die im Rahmen der Familienzusammenführung nach Österreich kämen, hätten aber erst nach fünf Jahren Anspruch auf eine Arbeitserlaubnis. Dabei seien sie nochmals einer Zugangsquote unterworfen. Im schlechtesten Fall könne es deshalb bis zu zehn Jahre dauern, bis diese Frauen einen uneingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt hätten. (APA)