Teheran - Der Iran geht vom baldigen Ende der neuen israelischen Regierung unter Ministerpräsident Ariel Sharon aus. Die "zerbrechliche Koalition traditioneller Gegner" sei zum baldigen Zusammenbruch verurteilt und werde die Intensivierung der Intifada, des Aufstands der Palästinenser, nicht aufhalten können, hieß es am Donnerstag im staatlichen iranischen Rundfunk. Die Koalition sei im Interesse beider Lager, weil die Intifada das "zionistische Gebilde" gefährde. Doch werde es den Regierungspartnern nicht gelingen, ihre Gegensätze zu überwinden. Die Präsenz von Ex-Premier Shimon Peres von der Arbeiterpartei als Außenminister in der Regierung sei ein Ablenkungsmanöver mit dem Ziel, Mäßigung und Dialogbereitschaft vorzutäuschen, kommentierte Radio Teheran. Alle wichtigen Sicherheitsressorts befänden sich jedoch in der Hand von "Extremisten". Aber auch diese würden nicht in der Lage sein, die Intifada einzudämmen. Der oberste geistliche Führer im Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hatte im Vorjahr anklingen lassen, dass der Iran eines Tages zu einem Abkommen mit Israel bereit sein könnte, wenn die "Rechte des palästinensischen Volkes in vollem Umfang beachtet werden". Die palästinensische Führung unter Präsident Yasser Arafat hatte Khamenei wiederholt als "gedemütigte Gruppe" kritisiert, die sich dem israelischen "Usurpator" und den USA völlig unterworfen hätte. (APA/AP)