Wien - Ab Juli 2001 macht die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Wien, bei der neuen Internetbörse "Jiway" mit. Die Erste Bank sei die einzige österreichische Bank, die an der paneuropäischen Handelsplattform - ein Gemeinschaftsprojekt des schwedischen Börsebetreibers OM Gruppen und des Investmenthauses Morgan Stanley Dean Witter (MSDW) - teilnimmt, sagte Erste Bank-Sprecher Michael Mauritz am Donnerstag. Jiway mit Sitz in London wird als Joint Venture von OM (60 Prozent) und Morgan Stanley Dean Witter (40 Prozent) betrieben. Es handle sich um eine Kooperation, keine Kapitalbeteiligung, erläutert Mauritz zur Erste-Teilnahme. Die Erste Bank sei auch kein market maker an dieser Börse. Die Kunden könnten ab Sommer jedoch über die Erste Bank an dieser paneuropäischen Plattform ihre grenzüberschreitenden Aktiengeschäfte tätigen. Derartige Kooperationsabkommen hätten zahlreiche europäische Banken geschlossen. Grenzüberschreitender Aktienhandel Die Internetbörse hat Mitte November 2000 ihren Betrieb aufgenommen. Ziel dieses elektronischen Handelsplatzes ist es, den grenzüberschreitenden Aktienhandel in Europa für Privatanleger deutlich günstiger zu machen. Auch die Erste Bank bestätigt, dass der Handel damit billiger wird, die Auswirkungen auf die Gebührenstruktur wurden aber noch nicht beziffert. Jiway plant nach der Absicht ihrer Gründer, im Endausbau rund 6.000 hoch liquide Aktien aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Schweden, Niederlande und Werte von den amerikanischen Börsen Wall Street und Nasdaq zum Handel anzubieten. Ein direkter Handel über Jiway ist dem Börsekonzept zufolge nicht möglich. Der Aufbau erfolgt schrittweise, die Börse-Aktivitäten blieben nach Medienberichten jedoch bisher hinter den Erwartungen zurück. Im Monat Februar ist die Zahl der Transaktionen von 3.932 im Jänner auf 474 gesunken, das Volumen von 89 Mill. auf 10,7 Mill. Euro. Jiway - ein 100 Mill. Euro (1,37 Mrd. S) teures Projekt von OM Group und MSDW - hat bei der britischen Aufsichtsbehörde FSA Börse-Status einer Investmentbörse erhalten und unterscheidet sich dadurch von anderen alternativen Börsen. "Abrundung des Internet-Wertpapiergeschäfts" Die Erste Bank spricht im Zusammenhang mit dem Jiway-Beitritt von einer Abrundung ihres Internet-Wertpapiergeschäfts. Über die im April 2000 gegründete ecetra Internet Servic AG dem e-Finance Arm der Erste Bank, habe man sich als e-Finance-Plattform für die Kapitalmärkte in Zentral- und Osteuropa etabliert. Über Jiway decke man nun Westeuropa stärker ab. (APA)