Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/AFP/Tibbon
Jerusalem - Israels neuer Premier Ariel Sharon hat in einem persönlichen Schreiben an den palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat die Hoffnung auf ein baldiges Treffen ausgedrückt. Das gab am Freitag ein Sprecher des Ministerpräsidenten in Jerusalem bekannt. Der neue Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer von der Arbeiterpartei sprach sich unterdessen gegen eine rasche Wiederaufnahme der israelisch-palästinensischen Verhandlungen aus. Wille zu Zusammenkunft Der israelische Armeesender meldete am Freitag, Sharon habe in seinem Brief an Arafat den Willen betont, bei einem Treffen eine Vereinbarung über die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit im politischen und wirtschaftlichen Bereich zu erzielen. "Ich hoffe auf persönliche Kontakte, um den Kreislauf des Blutvergießens und des Hasses zu beenden", schrieb Sharon nach Angaben des Militärrundfunks. Am Donnerstag hatte Sharon bei der offiziellen Übernahme der Amtsgeschäfte von seinem Vorgänger Ehud Barak erklärt, dass er mit Arafat erst dann zusammentreffen wolle, wenn die Gewalt beendet sei. "Zuerst muss die Ruhe wieder hergestellt werden, und das ist keine Angelegenheit von einigen Tagen". Arafat hatte in einem Gratulationsschreiben an den neuen Premier die Notwendigkeit betont, die bilateralen Verhandlungen an dem Punkt wieder aufzunehmen, an dem sie mit der früheren israelischen Regierung unterbrochen wurden. Sharon hat dies abgelehnt. Peres fordert Wiederaufnahme der Gespräche Likud-Chef Sharon traf am späten Donnerstagabend in Jerusalem mit Vizepremier Außenminister Shimon Peres von der Arbeiterpartei zusammen, um den künftigen außenpolitischen Kurs der "Regierung der nationalen Einheit" zu vereinbaren. Dabei hatte Peres seinen Regierungschef aufgefordert, die Friedensgespräche mit den Palästinensern wiederaufzunehmen. Die Gespräche dürften trotz der Fortsetzung der Gewalt in den Autonomiegebieten nicht abreißen, sagte Peres am Mittwoch. In Israel herrschte am Freitag aus Furcht vor Anschlägen am jüdischen Karnevalsfest Purim höchste Alarmbereitschaft. Tausende von Polizisten waren landesweit im Einsatz, um belebte öffentliche Einrichtungen und Purim-Umzüge zu sichern. Die radikale Palästinenserbewegung Hamas hatte gedroht, Sharon bei dessen Amtsantritt mit Selbstmordanschlägen zu "begrüßen". Der palästinensische Minister für Planung und internationale Zusammenarbeit, Nabil Shaath, hatte am Donnerstag erklärt, die Palästinenser sähen eine neue Chance für den Friedensprozess. Dazu bedürfe es aber des richtigen Umgangs miteinander. (APA/dpa/Reuters)