Hamburg - Der weltweit größte Internet-Provider AOL hat nach einem Zeitungsbericht im Streit um raubkopierte Musiktitel im Internet eine juristische Niederlage erlitten. Die "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe) berichtete am Donnerstag im Voraus, AOL hafte nach einem Urteil des Münchener Oberlandsgerichts und müsse Schadenersatz zahlen. In dem noch nicht veröffentlichten, aber der Zeitung vorliegenden Urteil hieße es, der Internet-Anbieter habe für seine Dienste Werbung bei seinen Kunden gemacht und auf diese Weise Musikpiraten auf seine Seite gelockt. Von AOL Deutschland war am Abend für Stellungnahme niemand zu erreichen. AO war nach dem Zeitungsbericht in der Auseinandersetzung um Raubkopien von Musik-Titeln bereits vor einem Jahr vor dem Münchner Landgericht gescheitert. Das neue Urteil bestätige nun die Haftung von Internet-Anbieter in dem Fall, dass Musik-Piraten ihre Dienste für den Tausch von Raubkopien nutzten, berichtete die Zeitung. Ein US-Bezirksgericht hatte erst am Montag angeordnet, dass die Online-Musiktauschbörse Napster alle urheberrechtlich geschützten Titel aus ihrem Angebot entfernen müsse. Die Musikunternehmen sollten Napster eine Liste entsprechender Titel vorlegen. Napster müsse diese dann binnen drei Tagen von der Website www.napster.com entfernen. (APA/Reuters)