Lissabon - Nach Hallen-EM-Gold und Olympia-Silber im Vorjahr peilt Stephanie Graf von Freitag bis Sonntag bei den 8. Leichtathletik-Hallen-Weltmeisterschaften ihr drittes Edelmetall in Serie bei einem Großereignis an. "Ich will in Lissabon zeigen, was ich kann", betont die 27-jährige Kärntnerin, die auch nach ihren großen Erfolgen keine großen Sprüche klopft, sondern sich weiterhin lieber in "geheimnisvoller" Zurückhaltung übt. Ihr Manager Robert Wagner spricht dagegen Klartext: "Steffi ist nur auf Gold aus. Bei jedem anderen Ergebnis ist sie sicher enttäuscht."

Die Statistik spricht für sich

Diese Aussage des 40-jährigen Oberösterreichers wird durch einen Blick auf die Ergebnislisten 2001 bestätigt: Vier Mal ging Graf heuer über 800 m an den Start und siegte ebenso oft. In den offiziellen Endwertungen schien die EM-Dritte von 1998 allerdings nur drei Mal als Gewinnerin auf, da sie in Birmingham auf Grund des beinharten Duells mit ihrer Erzrivalin, Olympiasiegerin Maria Mutola aus Mosambik, nachträglich disqualifiziert worden war.

Trotz dieser für sie unverständlichen Entscheidung - "Entweder hätte man uns beide oder gar keine disqualifizieren müssen!" - gewann Graf die hoch dotierte Energizer-Serie (vier Rennen), wobei sie zum krönenden Abschluss bei der WM-Generalprobe in Lievin mit 1:57,53 Minuten Jahresweltbestzeit und ÖLV-Rekord fixierte. Die endgültige Hallen-Kür soll nun in Lissabon folgen.

Die Revanche für Maebashi

"Mit der Hallen-WM habe ich außerdem noch eine Rechnung offen", verweist Graf auch auf ihr mit Platz sechs nicht zufrieden stellendes Abschneiden 1999 in Maebashi. Damals hatte eine Darmgrippe das ersehnte Edelmetall verhindert. Unterm Strich stand dann aber nach überlegenem Vorlauf- und Semifinalsieg immer noch das beste Abschneiden einer ÖLV-Dame bei einer Hallen-WM. (APA)