Wien/St. Pölten - Frauenpolitik, in Zeiten von Schwarz-Blau sei das "Politik gegen Frauen", schimpft Eva Rossmann vom UnabhängigenFrauenForum (Uff). Abschaffung des Frauenministeriums, weniger Notstandshilfe und Pensionen, ministerielle Männer "Sextion" und Kindergeld als "Heim an den Herd"-Prämie: "Es reicht uns absolut", stellte die Uff-Sprecherin klar. Anlass der zornigen Zwischenbilanz von elf Politikerinnen und Betreiberinnen von Frauenprojekten: der donnerstägliche 8. März, internationaler Frauentag. Der richtige Tag, um festzustellen, dass Minister Herbert Haupt (FPÖ) "den Titel Frauenminister nicht verdient". Auch wegen der - laut der stellvertretenden Grünen-Klubobfrau Madeleine Petrovic - "Politik der Symbole", die Mutterschaft überhöhe und Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu Zuverdienerinnen reduziere. Egal ob Kindergeld, Änderungen bei der Fristenlösung oder gemeinsame Obsorge: die Verfassungsgerechtheit der geplanten Maßnahmen müsse "genau überprüft" werden, kündigte Petrovic an. Überhaupt sei von Frauenseite her "mit Gegenwehr zu rechnen", sei doch - um mit der SPÖ-Frauenvorsitzenden Barbara Prammer zu sprechen - eine "Gender Mainstreaming" im EU-Recht und in den UNO-Verträgen verpflichtend festgeschrieben. In Niederösterreich strich indes Landeshauptmann-Stellvertreterin Liese Prokop (VP) die Arbeit der "NÖ Frauenlobby" heraus. Gemeinsam mit dem AMS Niederösterreich biete man Kinderbetreuung sowie spezifische Beschäftigungs- und Ausbildungsprojekte an. Info-Nachmittage finden am 15. März, 7. Juni, 20. September und 4. November finden in allen AMS-Geschäftsstellen Niederösterreichs statt. (bri/trö, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 09.03.2001)