Linz/Klagenfurt - Das Jahr 2000 ist für die oberösterreichische Gebietskrankenkasse noch besser verlaufen als man ohnehin erwartet hatte: Nach den bisher vorliegenden Zahl wird die Kasse mit einem Plus von 113 Mill. S (8,21 Mill. Euro) abschließen. Für das laufende Jahr allerdings wird ein negatives Ergebnis befürchtet. Das wurde bei einer Pressekonferenz der Kasse am Freitag in Linz bekannt gegeben. Das Geschäftsjahr 2000 der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse weist Gesamteinnahmen von 17,008 Mrd. S und Ausgaben von 16,895 Mrd. S aus. Vor der Dotierung des Unterstützungsfonds ergibt sich damit ein Mehrertrag in der Höhe von 113 Mill. S. 1999 hatte man ein Plus von nur 47 Mill. S verzeichnen können. "Das bedeutet gegenüber 1999 mehr als eine Verdoppelung des Mehrertrages, und das ohne Leistungseinschränkungen", sagte Kassenobmann Helmut Oberchristl. Oberchristl: "Spürbare Einsparungen" Vor allem bei den Ausgaben für Medikamente und Heilmittel habe man spürbare Einsparungen erreicht, so die Kasse. Ausschlag gebend dafür seien entsprechende Projekte mit den Ärzten gewesen, unter anderem der so genannte "Arzneimittelkatalog", der "die niedergelassenen Ärzte direkt, aber auch strukturell an geringen Medikamenten-Ausgaben beteiligt", erläuterte der Direktor der Gebietskrankenkasse, Johann Mayr, "das Programm hat sich für die Ärzte messbar ausgezahlt". Im Jahr 2000 habe es in Oberösterreich mit 1,9 Prozent "die mit Abstand höchste Tarifanhebung für niedergelassene Ärzte" gegeben. Für das laufende Jahr allerdings befürchtet die oberösterreichische Gebietskrankenkasse "rote Zahlen". Oberchristl: "Bei vorsichtiger Rechnung könnte es 2001 im schlimmsten anzunehmenden Fall zu einem Abgang von rund 200 Mill. S kommen. Diese Summe 200 Mill. S ergibt sich gleichzeitig als finanziell belastende Konsequenz aus Maßnahmen des Gesetzgebers". Ohne diese gesetzlichen Maßnahmen würde die oberösterreichische Gebietskrankenkasse auch heuer positiv bilanzieren, betonte Oberchristl. Trotzdem werde man versuchen, auch heuer zumindest eine ausgeglichene Gebarung zu erreichen. Dies einerseits dadurch, dass eine günstige Konjunktur Mehreinnahmen bringt, andererseits durch eine weitere "Schärfung des Ausgabenmanagements, ohne dass das zu Qualitätseinbußen für die Versicherten führt". Kärntner GKK hat auch heuer Abgang zu erwarten Die Kärntner Gebietskrankenkasse wird das Geschäftsjahr 2000 mit einem Abgang von 186 Millionen Schilling abschließen. Für heuer dürfte der Abgang auf 241 Mill. S ansteigen. Die Kasse führt dies auf gesetzliche Maßnahmen zurück, die zu einer Mehrbelastung von 100 Mill. S führen würden. Direktor Alfred Wurzer legte in der Sitzung des Kontrollausschusses (neuer Vorsitzender ist Horst Krainz) dar, dass u.a. das Erholungsheim in St. Jakob/Defreggental (Osttirol), eine Wohnanlage in Klagenfurt und ein Grundstück in Treibach zum Verkauf ausgeschrieben werden müssen, um die Vorgabe einzuhalten, bis Ende 2003 den Verwaltungs- und Verrechnungsaufwand des Jahres 1999 zu erreichen. Weiters werde es einen Aufnahmestopp geben. Aus Sicht der Kärntner GKK können die finanziellen Probleme aber nicht durch ein Sparen im Verwaltungsbereich, sondern durch Mittelzuführungen bewältigt werden. Die Kontrollversammlung stimmte den neuen Vertragsregelungen für Krankentransporte zu. Mit dem Roten Kreuz, dem Arbeiter-Samariter-Bund und der Johanniter-Unfallhilfe werden Krankentransporte gesichert, die einen jährlichen Umfang von 88 Mill. S haben. Bei dem neuen Vertrag wurden u.a. Reduzierungen bei den Stadtpauschalen ausgehandelt, die Einsparungen von rund 2,7 Mill. S erbringen. Mit dem Roten Kreuz wurde ein völlig neuer Vertrag abgeschlossen, welcher auf die geänderten Anforderungen durch die Versichertengemeinschaft (immer mehr ältere Personen, chronisch Kranke usw.) Rücksicht nimmt. (APA)