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Nicole Fontaine
Foto: APA/EFE
Brüssel/Wien - Welchen Nutzen haben Männer von der Gleichstellung der Frauen zu erwarten? Diese Frage versuchten am internationalen Tag der Frauen die Teilnehmerinnen eines gemeinsam von der schwedischen Ratspräsidentschaft und dem Europäischen Parlament veranstalteten Seminars zu beantworten. Die schwedische Frauenministerin und Ratsvorsitzende Margareta Winberg und die Präsidentin des Europäischen Parlaments Nicole Fontaine waren die prominentesten unter den Referentinnen, zu denen auch renommierte Wissenschaftlerinnen zählten, hieß es in einer SPÖ-Presseaussendung am Donnerstag. Christa Prets und Karin Scheele, Europaabgeordnete der SPÖ, betonten in einer Stellungnahme, dass die Personen, die sich im Seminar äußerten, die Vorteile schon erkannt hätten, die die Gleichstellung der Geschlechter den Männern bringen würde. "Wenn Frauen und Männer sowohl das Berufsleben als auch das Familienleben wirklich teilen, hätten die Männer von beidem mehr. Männer könnten die Entwicklung ihrer Kinder viel besser miterleben, wenn sie auch bei der Kindererziehung voll eingebunden wären", meinten Scheele und Prets. Weg mit den Hindernissen! In diesem Sinn sprachen sich die beiden Europaparlamentarierinnen dafür aus, die Hindernisse für Männer, die in Karenz gehen wollen, auszuräumen. Diese Hürden gebe es sowohl in den Betrieben als auch in der Gesellschaft, wo solche Väter noch immer schief angeschaut würden. "Es darf zu keiner finanziellen Schlechterstellung kommen, wenn Männer Vaterschaftsurlaub nehmen. Nur dann kann die Akzeptanz dieser Regelung erhöht werden", betonten Prets und Scheele. Besser sichtbar gemacht werden sollten die gravierenden Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern und die Privilegien, die Männer genießen. "Die meisten Männer sind sich ihrer privilegierten Stellung in der Gesellschaft gar nicht bewusst", betonten die Europaabgeordneten. Die beiden Europaabgeordneten forderten abschließend Sozialminister Herbert Haupt (F) auf, das Motto des Weltfrauentages im Europaparlament - "Männer und Gleichstellung. Was können Männer dabei gewinnen?" - auch in die von ihm neugeschaffene Männerabteilung aufzunehmen. "Durch die Aufarbeitung der Vorstellung von Männlichkeit und der daraus resultierenden Verhaltensweisen könnten Probleme der Männer wie Gewalt und Machtanspruch abgebaut werden. Wenn die Chancen und Vorteile der Gleichstellung in den Köpfen der Männer verankert sind, werden sie selbst die Gewinner sein. Dann hätte auch Haupts Männerabteilung einen Sinn", so Prets und Scheele. (APA)