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Grafik: Archiv
Schwerin - Wissenschaftler aus Skandinavien, Osteuropa und Deutschland wollen gemeinsam den "riesigen kulturellen Schatz" der Ostsee entschlüsseln. "Wir wollen künftig durch die Zusammenarbeit mit Forschern aus den anderen Ostseeanrainerstaaten mehr organische Funde aus der Ostsee auswerten", sagte der Landesarchäologe Mecklenburg-Vorpommerns, Friedrich Lüth. Um eine bessere Zusammenarbeit bei der Erforschung der Besiedelung des Ostseeraums in der Mittelsteinzeit auf den Weg zu bringen, sind seit Donnerstag in Schwerin erstmals 90 Forscher zu einer dreitägigen Fachtagung zusammengekommen. "Mit der Erfahrung der schwedischen und dänischen Kollegen, die bereits seit 30 Jahren auf diesem Gebiet forschen, können wir hoffentlich bald die historischen Kapitel aus der Steinzeit füllen, die mit Funden an Land bisher nicht geklärt werden konnten", sagte Lüth. Die Erforschung der Ostsee sei von den Archäologen in Norddeutschland bisher vernachlässigt worden. "Dabei sind beispielsweise Fundstücke aus Holz, Leder und Stoff seit 9000 Jahren in der Ostsee begraben", sagte Lüth. Ein zweites länderübergreifendes Projekt widme sich der Untersuchung kultureller Unterschiede im Ostseeraum während der Mittelsteinzeit. "Dabei wollen wir feststellen, ob es tatsächlich Unterschiede gab etwa bei der Besiedelung, bei Ernährung und Jagdgewohnheiten, oder ob diese sich nur aus einem unterschiedlichen Forschungsstand ergeben." Im Rahmen der Tagung soll dazu ein Forschungsantrag für das EU-Förderprogramm "Kultur 2000" erarbeitet werden.(APA/dpa)