Wien - Österreichs Kreditwirtschaft bedauert es, dass die Bevölkerung in den letzten 14 Tagen des Jahres 2001 lediglich Euro-Münzpakete beziehen kann, Euro-Scheine jedoch erst mit 1. Jänner 2002 frei gegeben werden dürfen. Ein Ansturm auf die Geldautomaten wird erwartet. Forderungen, am Neujahrstag aufzusperren, um den Euro-Banknotennachschub zu sichern, verärgern die Branche schon jetzt: RZB-Generaldirektor und Bundeskreditsektionsobmann Walter Rothensteiner ist "nicht happy, dass man am Neujahrstag aufsperren muss, während wir schon ab September die Euro-Scheine im Tresor liegen haben". Rothensteiner hatte schon früher seine Befürchtung geäußert, dass beim Ansturm auf Geldausgabeautomaten in der Silvesternacht 2001/2002 Bankomaten zusammenbrechen könnten. Könnten die Geldinstitute schon ein paar Tage früher mit der Geldscheinausgabe beginnen, würde der konzentrierte Ansturm bzw. ein möglicher Engpass ausbleiben. Die Euro-Banknoten dürfen aber erst am 1. Jänner 2002 kommen, "Europa hat so entschieden". Bargeldloses Zahlen wird wichtiger Auf Raiffeisen werde, so Rothensteiner, der größte Anteil des Euro-Bargeldwechsels entfallen. "Wir werden 40 Prozent der Veranstaltung abwickeln", sagte er am Freitag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Bargeldloses Zahlen wird im Zuge der Euro-Einführung jedenfalls an Bedeutung gewinnen, so Rothensteiner. Bei der Quick-Card werde es demnächst eine höhere Deckung geben. Der Wegfall von Geldwechselerträgen werde die Betriebserträge nicht nachhaltig negativ beeinflussen, prognostizierte Rothensteiner heute: "Die Amerikaner" - das Dollar-Wechselgeschäft- "bleiben uns ja."(APA)