Ökologie
Seuchengefahr nach der Flut in Osteuropa
Das Hochwasser in Ungarn und der Ukraine geht jedoch zurück
Budapest/Kiew - Das Hochwasser am Oberlauf der ungarischen Theiß geht weiter zurück. An den immer noch kritischen Stellen
in der Umgebung der Kleinstadt Vasarosnameny hielten die Deiche in der Nacht auf Sonntag den Fluten stand, meldete die ungarische
Nachrichtenagentur MTI. An den Orten der Rekordflut der vergangenen Tage wurden Wasserstände gemessen, die unter den bisherigen
Höchstpegeln lagen.
Mit dem Rückgang des Hochwassers beginnen in den betroffenen Regionen nun die Aufräumarbeiten. Im Theiß-Abschnitt entlang der
ukrainischen Grenze sind mindestens 130 Häuser zerstört worden.
Die Hygienebehörde warnte vor Seuchengefahr. Sie empfahl der Bevölkerung, nur abgefülltes Wasser zu trinken. Jenen Menschen, die ihre
überschwemmten Dörfer verlassen haben, riet die Behörde, mit der Rückkehr zu warten, bis die nötigen Desinfektionsarbeiten beendet sind.
Beruhigung auch in der Ukraine
Auch das Hochwasser in der Ukraine an der Grenze zu Ungarn ist am Sonntag weiter zurückgegangen. Die Lage in der Region habe sich
inzwischen stabilisiert, teilte das Ministerium für Katastrophenschutz in Kiew am Morgen mit. Lediglich nach einem Dammbruch auf
ungarischer Seite der Theiß (Tisa) mussten im gegenüberliegenden ukrainischen Bezirk Beregowski drei Dörfer evakuiert werden. Die rund
2.000 Menschen seien inzwischen in Sicherheit.
Die am stärksten vom Hochwasser betroffenen Regionen waren am Vorabend von Präsident Leonid Kutschma zu "ökologischen
Notstandszonen" erklärt worden, wie die Agentur Interfax berichtete. Damit sollen die Gebiete Vorrang bei der Wiederherstellung der
zerstörten Infrastruktur erhalten.
Nach einer Bilanz des Ministeriums für Katastrophenschutz hatte das Hochwasser in den vergangenen Tagen sechs Menschenleben gefordert.
Darüber hinaus richteten die Fluten schwere Schäden an - über 900 von fast 27.000 überschwemmten Häusern wurden zerstört, knapp
10.000 Menschen waren weiterhin obdachlos.(APA/dpa)