Sachpolitik
Katholische Aktion: Kindergeld "eingeleitete Frühgeburt"
Anhaltende Verwirrung um Neuregelung kritisiert
Wien - Dass Mittwoch Verwirrung zu vielen Detailfragen des gestern, Dienstag, von der Regierung beschlossenen Kindergeldes
herrschte, kritisierte nicht nur die SPÖ, sondern auch die Katholische Aktion Österreichs (KAÖ). Deren Geschäftsführer meinte laut
Kathpress: Das Kinderbetreuungsgeld sei ein "Wunschkind", das wegen noch immer vorhandener Mängel und Unklarheiten bei den
Rahmenbedingungen jedoch als "eingeleitete Frühgeburt" zur Welt gekommen sei.
Der Österreichische Familienbund hat angesichts der "unzähligen Anfragen bezüglich Kinderbetreuungsgeld" ein Service auf seiner
Internetseite (
www.familienbund.at
) eingerichtet - wo die häufigst gestellten Fragen beantwortet werden.
Die Regierung habe rund ums Kindergeld ein "Chaos" angerichtet, kritisierte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl. Es gebe mehr
offene Fragen als beantwortete. So sei die arbeitsrechtliche Situation von Frauen während und nach dem Kindergeldbezug völlig ungeklärt.
"Das übliche Schema, dass der Arbeitsminister nicht weiß, was der Sozialminister tut, und umgekehrt, wird fortgesetzt", meinte sie.
Für den Katholischen Familienverband überwiegen beim gestrigen Regierungsbeschluss zwar die Vorteile - aber "jede Medaille hat auch eine
Kehrseite", meinte Präsident Johannes Fenz. So ist er mit der Zuverdienstgrenze nicht zufrieden - und viele Details der arbeitsrechtlichen
Bestimmungen seien noch offen. Arbeitsminister Martin Bartenstein wäre jedenfalls "sehr gut beraten, wenn er die zum Teil berechtigten
Einwände und Sorgen er Kritiker auch wirklich ernst nimmt", so Fenz. (APA)