Washington - Das US-Repräsentantenhaus hat am Donnerstag der Senkung der Einkommensteuer und damit dem Kernstück der Steuersenkungspläne von Präsident George W. Bush zugestimmt. Das von den Republikanern dominierte Repräsentantenhaus genehmigte den Entwurf, der die Senkung der Einkommensteuer in einem Zeitraum von fünf Jahren vorsieht. Die Demokraten im Repräsentantenhaus hielten die Steuersenkung für zu hoch. Bush zeigte sich nach der Abstimmung sehr zufrieden: "Dies ist ein Sieg, ich kann gar nicht genug dafür danken." Es handle sich um eine bedeutende Botschaft für das amerikanische Volk. Durch die Senkung der Einkommensteuer sollen die Amerikaner 2001 über 5,6 Milliarden Dollar (sechs Mrd. EURO/82,64 Mrd. S) an Steuern sparen; innerhalb von zehn Jahren will der US-Präsident durch sein Paket im Umfang von insgesamt 1600 Mrd. Dollar die Wirtschaft ankurbeln. Senat nächste Station 230 der Abgeordneten des Repräsentantenhauses stimmten für, 198 gegen die Senkung. Nach den Plänen Bushs soll der Einkommensteuer-Spitzensatz von 39,6 auf 33 Prozent und der Eingangssteuersatz von 15 auf 10 Prozent sinken. Das Präsidialamt geht davon aus, dass durch die Änderung sechs Millionen Amerikaner nicht mehr einkommensteuerpflichtig sein werden. Nun muss noch der Senat den Plänen zustimmen. Dennis Hastert, Fraktionsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, sagte, das Vertrauen der Konsumenten habe ein Tief erreicht, während die Energiepreise anstiegen und die Wirtschaft stagniere. Die Wirtschaft brauche einen neuen Impuls, der werde durch die Steuersenkung geschaffen. Derzeit könne der höchste Steuer-Überschuss in der Geschichte der USA verzeichnet werden. Daher sei es an der Zeit, die Steuerzahler zu entlasten. Die oppositionellen Demokraten kritisieren die Steuersenkungspläne Bushs. Sie argumentieren, dass sie "vor allem den Reichen" zugute kämen. Der Führer der Demokraten im Repräsentantenhaus, Richard Gephardt, sagte, der Verluste an Einnahmen für den Fiskus gefährde überdies die Zukunft der staatlichen Gesundheitsfürsorge Medicare und der Sozialfürsorge. "Wenn wir schon Steuererleichterungen gewähren, lasst sie uns denen geben, die sie brauchen", sagte er. Ob die Vorlage den Senat passieren wird, ist fraglich. Hier hat sich eine überparteiliche Phalanx von Kritikern gebildet, die besorgt über die Einnahmeausfälle des Staates sind. Im Senat haben Demokraten und Republikaner jeweils 50 Sitze, bei Gleichstand entscheidet der Vizepräsident. (Reuters/AP/dpa)