Washington - Der Streit um Stammzellenforschung in den USA wird lauter: Auf der einen Seite hat die "American Association for the Advancement of Science" - mit 138.000 Mitgliedern weltgrößte Forschervereinigung - den US-Präsidenten zur Unterstützung dieser Forschung aufgerufen. Auf der anderen Seite hat ein Adoptionsvermittler die Regierung geklagt, weil sie die Stammzellenforschung noch nicht verboten hat. Dieser Vermittler vermittelt keine geborenen Kinder, sondern tiefgefrorene Embryonen, die von der künstlichen Befruchtung übrig geblieben sind. Aus ihnen werden auch die Stammzellen gewonnen, auf die die Medizin größte Hoffnungen setzt, weil sich daraus alle erdenklichen Gewebe gewinnen lassen. Das dürfen in den USA allerdings nur Privatfirmen. Öffentlich geförderte Forscher dürfen zwar mit Stammzellen arbeiten, sie aber nicht selbst gewinnen. Dieser Kompromiss ist durch Wahlkampfäußerungen Bushs bedroht. (jl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10./11. 3. 2001)