London - In Großbritannien haben sich die Hoffnungen auf einen Rückgang der Maul- und Klauenseuche vorerst zerschlagen. Chefveterinär Jim Scudamore sagte am Samstag, die Seuche breite sich "sehr schnell über das ganze Land" aus. Scudamore hatte ursprünglich damit gerechnet, dass die Epidemie an diesem Wochenende nachlassen würde. Doch schon am Samstagvormittag wurden zwei weitere Fälle bestätigt. Die Zahl der Orte, an denen die Krankheit nachgewiesen wurde, lag nach Scudamores Angaben nunmehr bei 128. "Ich muss sagen, dass uns das Ausmaß der Seuche überrascht hat", sagte er. Die Regierung habe aber alles Menschenmögliche getan, um eine Ausbreitung zu verhindern. Kritik der Tierschützer Tierschützer kritisierten am Samstag erneut die Bedingungen, unter denen jeden Tag Tausende von Tieren geschlachtet würden. In Schottland wurde eine Untersuchung eingeleitet, nachdem Berichten zufolge ein Schaf entdeckt wurde, das Stunden nach einem Kopfschuss noch lebte. Fluggesellschaften appellierten an Passagiere aus Großbritannien, kein Fleisch und keine Milch mitzunehmen. Jeden Tag müssten auf den Flughäfen zahlreiche Taschen mit Lebensmitteln beschlagnahmt werden. Vor allem Briten, die ein Ferienhaus in Spanien hätten, deckten sich zu Hause mit Lebensmitteln ein und bekämen dann beim Einchecken Probleme. Ein katholischer Bischof in Irland riet besorgten Farmern unterdessen, ihre Felder mit Weihwasser zu besprengen. Das werde sie vor der Maul und Klauenseuche schützen, erläuterte Bischof Brendan Comiskey in einem Hirtenbrief. (APA)