Klagenfurt - Im Fall der Ermordung der Ehefrau des bekannten Kärntner Kinderarztes Franz W. kommt es am Montag am Landesgericht Klagenfurt zur ersten Verhandlungsrunde. Angeklagt ist ein Freund des mutmaßlichen Mörders Thomas H., der diesem für die Tatzeit ein falsches Alibi verschafft haben soll. Hilde Wurst (78) war am 8. Dezember vergangenen Jahres in ihrer Pörtschacher Villa erwürgt worden, ihr 81-jähriger Mann wird als Auftraggeber verdächtigt und sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Begünstigung und Vernichtung von Beweismitteln Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-jährigen Freund des mutmaßlichen Täters Begünstigung und Vernichtung von Beweismitteln vor. Die Gendarmerie hatte nämlich den Tatzeitpunkt mit 18.20 Uhr ermittelt, und der Angeklagte hatte angegeben, seinen Freund Thomas H. schon um 17.30 Uhr nach Klagenfurt chauffiert zu haben. Die Nachforschungen ergaben aber, dass er eine Bekannte veranlasst hatte, H. mit ihrem Pkw nach Klagenfurt zu bringen. Das war allerdings erst eine Stunde nach dem vermutlichen Mord. Hinsichtlich des Vorwurfes der Vernichtung von Beweismitteln soll der beschäftigungslose Klagenfurter seinen Freund und mutmaßlichen Mörder Thomas H. überredet haben, die mit dem Blut des Opfers getränkten Jeans zu verbrennen. Weiters habe er den Adoptivsohn des Primararztes W. veranlasst, seine Schuhe und eine Windjacke in einen Altkleidercontainer zu werfen. Der Leitende Staatsanwalt Dieter Pacheiner sagte zum aktuellen Verfahrensstand im Mordfall, dass der Arzt keine Chance habe, in nächster Zeit aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden. Ihm werden Anstiftung zum Mord und mehrere Sittlichkeitsdelikte, begangen an abhängigen Kindern, vorgeworfen. (APA)