Innsbruck - Die "generelle Vorschrift", zur Zeit alle Tiertransporte auf "ein Minimum" zu reduzieren und keine Viehmärkte und -ausstellungen durchzuführen, werde "keine größeren Auswirkungen" auf die österreichische Wirtschaft haben. Dies erklärte EU-Kommissar Franz Fischler am Samstag in Innsbruck. Im Zusammenhang mit der Maul - und Klauenseuche (MKS) in Großbritannien betonte Fischler: "Die Dinge scheinen sich zu stabilisieren". Konsum halbiert Durch die BSE-Krise habe sich der Rindfleisch-Verzehr im Vergleich zum bisherigen Konsum halbiert, erklärte der EU-Kommissar bei der von der Arbeiterkammer (AK) Tirol organisierten Veranstaltung. Zur Zeit würden etwa 30 Millionen Kilogramm Fleisch junger Stiere in so genannten Tiefgefrierlagern eingefroren, "um später darauf zurückgreifen" zu können, betonte Fischler. Das Gesamtlager, das insgesamt eine Million Tonnen fassen könne, sei "wahrscheinlich bis Ende des Jahres belegt". Vehement dagegen sprach sich Fischler aus, "dass wir Millionen Tiere schlachten lassen wollen". Es gebe keine EU -Vorschrift, die "Massenschlachtungen" vorschreibe. Gen-Defekte "Die Störung in der Natur ist offensichtlich größer, als wir sie akzeptieren", erklärte Fischler. "Wir nehmen jeden Hinweis der Wissenschaft sehr ernst", denn mit Prionen alleine könne man die BSE- Krise nicht erklären. Fischler verwies auf Fälle, die bei mehreren Tiergattungen aufgetreten seien und "durch Gen-Defekte entstanden sind". Es gelte, das Vertrauen der Bevölkerung wieder zu stärken. Von "Vertrauensbeglückung" hält Fischler in diesem Zusammenhang aber wenig, vielmehr müssten offene Diskussionen dazu beitragen. Daher sei es wichtig, sich Klarheit über die "richtige Maßnahme" zu verschaffen. (APA)