Wien - Die freiheitliche Spitzenkandidatin für die Wiener
Gemeinderatswahlen, Helene Partik-Pablé, registriert "Irritationen"
bei manchen Wählern wegen des Sparkurses der Bundesregierung. "Die
Maßnahmen betreffen natürlich die Bürger und das färbt auch auf den
Wahlkampf und auf die FPÖ ab", sagte Partik-Pable. Nach dem Wahlgang am 25. März werde
sie "natürlich" in das Stadtparlament einziehen. "Das bin ich den
Wählern schuldig", wandte sich Partik-Pable gegen Spekulationen über
einen Wechsel in die Volksanwaltschaft.
Eine der großen Aufgaben sei es, den Wienern klar zu machen, warum
es notwendig ist, einen solchen Sparkurs auf Bundesebene zu fahren.
"Und zwar deshalb, weil die sozialdemokratischen Finanzminister einen
Schuldenberg hinterlassen haben, der unvorstellbar ist. Alleine an
Zinsen müssen wir jährlich hundert Milliarden Schilling
zurückzahlen." Nach der Konsolidierung werde es jedoch Entlastungen
für die Bürger geben, so die Spitzenkandidatin.
Gefahr rot-grün
Partik-Pablé verteidigte den Umstand, dass
neben den "klassischen FPÖ-Themen" wie Zuwanderung, Drogen oder
Verkehr, diesmal auch die Warnung vor einer rot-grünen Koalition in
Wien eine wichtige Rolle im Wahlkampf einnimmt. Die Grünen fordern
etwa, dass jede Gemeinde zusätzlich ein Prozent an Ausländer jährlich
aufnehme. Doch ein noch Mehr an Ausländern sei vor allem in manchen
Bezirken unzumutbar, wie Partik-Pablé betonte.
Angesprochen auf die Kritik an ihren Wahlplakaten meinte sie: "Man
hat einen Grund gesucht, uns wieder einmal Rassismus vorzuwerfen."
"Aber wir sind überhaupt keine Rassisten und keine Ausländerfeinde.
Wir beschäftigen uns mit Themen, die für viele Österreicher wirklich
ein Problem sind."
Kopietz: Nur Rundumschläge und Beschuldigungen
Die Wiener FPÖ-Spitzenkandidatin Partik-Pablé habe wie gewohnt "außer Rundumschlägen und Beschuldigungen von
anderen nichts zu bieten", meinte SPÖ-Landesparteisekretär Harry Kopietz am Sonntag in einer ersten Reaktion. Außer
Diffamierungen und Unterstellungen gegenüber den anderen Parteien und Spitzenkandidaten seine keine Inhalte zu erkennen gewesen.
"Auch so wird es Frau Partik-Pablé nicht gelingen, von Pensionskürzungen und der Besteuerung der Unfallrenten abzulenken, die sie selbst
mitbeschlossen hat", meinte Kopietz.
"Verlängertes Feigenblattdasein"
ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Gerstl wähnte die FPÖ-Spitzenkandidatin im "Träumeland". Wenn sie erkläre, nach der Wahl mit
Sicherheit in den Gemeinderat einziehen zu wollen, ehre das ihre Absichten. "Wir gehen aber davon aus, dass Partik-Pablé ihre
Funktionsperiode in Wien von sechs Wochen nun auf drei Monate ausdehnt - schließlich wird ja erst in drei Monaten der Volksanwalt
gewählt", so Gerstl. Bis dahin werde Partik-Pablé ein "verlängertes Feigenblattdasein" führen. (APA)