Während sich zwei Damen an den Haaren reißen und durch die Luft wirbeln, macht der Chef Kopfstand. Zum Aufwärmen. Gerhard Hradil ist der Verweis darauf, dass "Wrestler" von "Restl" stammen könnte: Über 100 Kilo, Oberarme Marke "Baumstamm", Stiernacken.
Dass das wandelnde Ganzkörpertattoo Hradil dabei eine Körperbeherrschung hat, von denen Normalsterbliche nur träumen können, wirkt fast skurril. "Zu klein bin i halt", klagt er. In der Wrestling-Schule, die das umgängliche Kraftpaket vor zwei Jahren gegründet hat, veranstaltet er regelmäßig Schnuppertrainings. Eine Reihe von Burschen, die zusammen vielleicht so viel wiegen wie Hradils Oberschenkel, lassen sich ehrfürchtig in die Seile fallen. "Na kommt's, traut's euch", versuchen Routiniers aufzumuntern. Hradil sinniert: "In Amerika haben s' ja Ringen schon in der Schule. Da gibt's viel mehr, die sich begeistern."