Wien - Der Betriebsrat der Austrian Airlines hat sich in der konstituierenden Aufsichtsratssitzung nach der außerordentlichen Hauptversammlung am vergangenen Freitag bei der Wahl von Johannes Ditz zum Aufsichtsratspräsidenten und Herbert Koch (Stellvertreter) der Stimme enthalten.

Einen Kommentar zu den neuen Aufsichtsräten wollen die Belegschaftsvertreter vorerst nicht abgeben, sondern die erste ordentliche Aufsichtsratssitzung am 28. März abwarten. Am Tag davor findet eine Vorbesprechung des Kontrollgremiums statt.

Wie berichtet, wurde auf Geheiß der ÖIAG, die 39,7 Prozent an der AUA hält, der AUA-Aufsichtsrat ausgetauscht. Aus der alten Garde verblieben nur die Banker Gerhard Randa (Bank Austria), Walter Rothensteiner (RZB) und Helmut Elsner (Bawag). Neu hinzu kamen der Schweizer Alain Bandle (48), Martine Dornier-Tiefenthaler (46), Herbert Koch (59), Karlheinz Muhr (43), Alfred Ötsch (47) und Erhard Schaschl (58).

Weil die Zahl der Kapitalvertreter von zwölf auf zehn reduziert wurde, sinkt auch die Zahl der Betriebsräte von sechs auf fünf. Dem Vernehmen nach wird ein Vertreter der Piloten, Gerald Amsüss, das Kontrollgremium verlassen.

Ditz begründete die Neuwahl erneut mit einem neuen Entwicklungsabschnitt, in den die AUA durch die mehrheitliche Übernahme von Lauda Air und Rheintalflug sowie die Umsetzung des Stammhauskonzepts getreten sei. Dieser Schritt sollte, laut Ditz, von einem neu gewählten und vom Alter her jüngeren Kontrollgremium begleitet werden. Die Kompetenz der bisherigen Aufsichtsratsmitglieder sei unumstritten, betonte Ditz in der Hauptversammlung.

Weil sich ÖFB-Präsident Beppo Mauhart dieser Argumentation nicht anschließen konnte und sein Mandat daher auch nicht freiwillig zurücklegte, wurde er abgewählt. (cr, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 12. 3. 2001)