Wien - Der EVN sei "grundsätzlich jeder Aktionär willkommen", der sich zur EVN und ihren Partnern in der EnergieAllianz (EVN, Wiener Stadtwerke, Linz AG sowie Bewag und Begas) bekenne, sagte EVN-Generaldirektor Rudolf Gruber in einer ersten Reaktion auf Medienberichte bezüglich eines geplanten Verkaufs der EVN-Anteile von Verbund, Energie AG Oberösterreich (EAG) und steirischer Estag, die gemeinsam rund 27 Prozent an der EVN halten.

Dem Vernehmen nach soll der rund sechs Milliarden Schilling schwere Deal, der über eine internationale Investmentbank läuft, kommende Woche über die Bühne gehen. Als Interessenten gelten die französische EdF und die deutsche E.ON. Gruber betonte außerdem, dass aus Sicht der EVN (sie und die Wiener Stadtwerke halten je zehn Prozent am Verbund, die Tiroler sieben Prozent) die Beteiligung am Verbund als strategischer Schlüssel zur österreichischen Wasserkraft gesehen wird, den man nicht gedenke, kurzfristig aus der Hand zu geben.

Die alleinige Verantwortung für einen etwaigen Verkauf der EVN-Anteile an den größten Atomstromkonzern der Welt, die EdF, müsste aber von Verbund, EAG und Estag getragen werden, hieß es.

Der Erwerb der Aktien Ende 1999 sei genau mit dem Gegenteil begründet worden, damals sollte der angebliche Einstieg von Ausländern bei der EVN abgewehrt werden. Die EdF ist an der steirischen Estag mit 25 Prozent und einer Aktie beteiligt.

Der nun beabsichtigte Schritt des Ausverkaufs ins Ausland würde in der hochsensiblen Phase vor der Neuordnung der österreichischen E-Wirtschaft im Vorfeld der Strommarktöffnung per 1. Oktober 2001 erfolgen, so die EVN. Für die in der Vorwoche bekannt gegebene Zusammenlegung der Wasserkraftwerke von Verbund sowie Steweag und Steg sei auch die Zustimmung der EdF notwendig gewesen. (APA/cr, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 12. 3. 2001)