Wien - Laut ORF sind auf Österreichs Straßen im Vorjahr 976 Menschen ums Leben gekommen. Das ist ein Rückgang gegenüber 1997 und die bisher zweitniedrigste Todesrate seit 50 Jahren. 1999 starben 1079 Menschen, 1998 wurden 963 Verkehrsteilnehmer getötet. Verkehrsexperten führen diesen Trend auf die immer besser werdende Infrastruktur, auf bessere Autos und Verkehrssicherheitsmaßnahmen wie die 0,5-Promille-Regelung zurück. Die Zahl der Unfälle (42.000) und Verletzten (54.000) blieb aber nahezu gleich. Zehn Verkehrstote in der Vorwoche Zehn Verkehrstote in der vergangenen Woche - das sind nach der vorläufigen Bilanz des Innenministeriums um die Hälfte weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Sechs Personen starben am vergangenen Wochenende. Auffallend war, dass sich sechs der neun tödlichen Unfälle der Vorwoche auf Bundesstraßen ereigneten. Bei den Unfällen ließen acht Pkw-Insassen, davon sieben Lenker, ihr Leben. Weiters starben ein Mopedlenker und ein Fußgänger. Hauptunfallursache war einmal mehr die nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit - in vier Fällen. Zwei Mal war Überholen schuld, einmal Unachtsamkeit, während bei zwei Unglücken die Ursache bisher nicht ermittelt werden konnte. Seit Jahresbeginn sind damit nach den vorläufigen Zahlen 129 Menschen auf Österreichs Straßen gestorben. Im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum nach den endgültigen Zahlen 146 Personen. Forstinger plant Verkehrssicherheitsprogramm Verkehrsministerin Monika Forstinger (F) gab sich angesichts dieses positiven Rückganges bei den Verkehrsopfern "erfreut, dass wir unter der Tausendergrenze sind". Jedoch sei man immer noch international gesehen das Schlusslicht. Forstinger sagte, dass sie bis Ende des Jahres ein Verkehrssicherheitsprogramm fertig haben möchte, das gemeinsam mit den Autofahrerklubs und Verkehrsexperten erarbeitet werden soll. In diesem Gesamtpaket werden Schwerpunkte wie die Mehrphasenausbildung beim Führerschein, das Gurtproblem und Themen wie Kindersicherung im Auto berücksichtigt. Bei den tödlichen Verkehrsunfällen im Jahr 2000 verloren 549 Pkw-Insassen, 31 Lkw-Insassen, 113 Motorrad-Fahrer, 13 Autobus-Insassen, 44 Moped- und 62 Radfahrer, 140 Fußgänger und 25 Sonstige (Traktor-Lenker, etc.) ihr Leben. Als mutmaßliche Hauptunfallsursachen dieser tödlichen Verkehrsunfälle wurde vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) "nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit" (40 Prozent) festgestellt. "Laut internationalen Studien könnte schon eine Senkung der durchschnittlich gefahrenen Geschwindigkeit um lediglich einen Stundenkilometer einen Rückgang der Unfälle um zwei bis drei Prozent bewirken. Alkohol Alkoholisierung war der Grund bei bei 2.574 Unfällen mit Personenschaden, bei 3.673 Verletzten und 68 Toten. Gegenüber den Vorjahresergebnissen bedeutet dies einen weiteren Anstieg der Alkoholunfälle um vier Prozent und der Verletzten um sieben Prozent. Alkohol am Steuer ist laut der Statistik Austria ein männliches Problem: 92 Prozent der Alkolenker im Jahr 2000 waren Männer, acht Prozent Frauen. Der Gurt Nur rund die Hälfte (52 Prozent) der 406 verunglückten Pkw-Lenker war zum Zeitpunkt des Unfalles angeschnallt. Dabei belegen die Unfallzahlen eindeutig, dass der Gurt Leben rettet: Während von den angeschnallten verunglückten Lenkern nur ein Prozent getötet wurde, war dies bei neun Prozent der nicht angeschnallten Fahrern der Fall. Auch bei den schwer verletzten Lenkern erkennt man deutliche Unterschiede zu Gunsten der Gurtträger (neun Prozent gegenüber 22 Prozent), so Statistik Austria. Jugendliche Jugendliche im Alter von 16 bis 24 Jahren sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Beinahe jeder dritte Verletzte (das sind 29 Prozent) und fast jedes vierte Todesopfer (24 Prozent) fiel auch im Jahr 2000 in diese Altersklasse. Die absoluten Spitzenwerte traten sowohl bei der Zahl der Verletzten als auch jener der Getöteten bei den 18- und 19-jährigen auf. Die höchsten Rückgänge bei den im Straßenverkehr getöteten Verkehrsteilnehmern ergaben sich gegenüber den Vorjahreswerten bei Kindern bis zum 14. Lebensjahr (ein Minus von 27 Prozent) und in der Altersklasse ab 55 Jahren (14 Prozent weniger). (red)