Wien - Die von "Frauenministerin" Herbert Haupt seit ersten März gegründete Männerabteilung wird vorerst fünf Dienstposten haben, inklusive der Leitung. "Drei der fünf dienstzugeteilten Beamten sind Frauen", bestätigte Haupts Pressesprecher auf Fragen von "dieStandard.at". Es handle sich um kein neu aufgenommenes Personal, sondern um Mitarbeiter des Ministeriums aus anderen Abteilungen. Namen nannte er nicht. "Ich werde genau aufpassen, ob das nicht nur Seketärinnen sind", meinte die Präsidentin des Landtages Oberöstereich, Angela Orthner bei einer Diskussionsveranstaltung auf der Linzer Frauenmesse. Wie Haupts Pressesprecher Gerald Grosz weiter betonte, wünscht sich der Minister Johannes Berchtold auch als definitiven Leiter dieser Abteilung. Derzeit ist Berchtold nur provisorischer Chef der neu geschaffene Männerabteilung VI/6. Der Philosph Johannes Berchtold habe in seiner Zeit in der FPÖ-Akademie Broschüren und Studien über Beruf und Familie geschrieben und sich so für diesen Job qualifiziert. Berchtold, der mit dem Abgang von Sozialministerin Elisabeth Sickl seine alten Funktionen als stellvertretender Kabinettschef und als politischer Berater verloren hat, ist ein sogenannter Vertragsbediensteter. Wann sein alter Vertrag ausläuft oder ob dieser unbefristet ist, konnte Haupts Pressesprecher nicht beantworten."Wäre Berchtold ein Versorgungsfall, hätten wir andere Möglichkeiten im Kabinett gehabt", wehrt Grosz diesbezügliche Vermutungen der Opposition ab. Im Juni, so Groz, werde dieser Führungsposten ausgeschrieben, unter anderem auch in der Wiener Zeitung. Wie in solchen Fällen üblich würde eine Kommission von allen BewerberInnen drei auswählen und dem Minister vorschlagen. "Mein Minister hat bisher immer für jene entschieden, die von der Kommission auf Platz eins gereiht wurden". Für Grozs ist eines klar: Nur Beamte oder Vertragsbedienstete kommen als Bewerber in Frage, keinesfalls Personen aus der Privatwirtschaft. "Das darf keine rein interne Ausschreibung sein, sondern eine öffentliche", forderte Ex-Frauenministerin Barbara Prammer bei der Linzer Frauenmesse ein. (lyn)