Tokio - Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vierten Quartal 2000 um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal bzw. um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit etwas stärker als erwartet gestiegen. Im dritten Quartal war das BIP um 0,6/2,4 Prozent zurück gegangen. Volkswirte hatten im Mittel mit einem Anstieg auf Quartalsbasis um 0,6 Prozent gerechnet. Die Daten zeigen unter anderem einen starken Anstieg der Unternehmensinvestitionen zum Jahresende 2000 hin. Gegenüber dem dritten Quartal erhöhten sie sich um 6,8 Prozent und steuerten damit 1,1 Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum bei. Andererseits bekam die japanische Wirtschaft die Abbremsung des weltweiten Wirtschaftswachstums zu spüren. Die sinkende Auslandsnachfrage kostete das BIP 0,3 Prozentpunkte. Das könnte nach Einschätzung von Volkswirten der Beginn eines verhängnisvollen Trends sein, der sich im ersten Quartal 2001 noch verstärken dürfte. Die Binnennachfrage alleine wird von Beobachtern als noch nicht standfest genug eingeschätzt. Privater Verbrauch sinkt Der private Verbrauch sank im vierten Quartal 2000 gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent nach unverändertem Stand im 3. Quartal, wodurch das BIP mit 0,3 Prozentpunkten belastet wurde. Beobachter warnen vor einem weiteren Rückgang des privaten Verbrauchs, da die zurück gehende Industrieproduktion die Entwicklung der Löhne unter Druck bringen und zu weiteren Restrukturierungsmaßnahmen bei den Unternehmen führen könnte. Insgesamt seien die Aussichten für die japanische Volkswirtschaft auf Grund der nachlassenden Auslandsnachfrage und den im zweiten Halbjahr voraussichtlich wieder schwächeren Unternehmensinvestitionen eher düster. Auf Jahresbasis stieg das BIP 2000 um 1,7 Prozent, nachdem es 1999 um 0,8 Prozent zugenommen hatte.(APA/vwd)