Aare - Fünf Monate Ski-Weltcup sind wieder einmal vorbei. Österreich ist zum 12. Mal in Folge Nationencup-Sieger, hat beide Mannschafts-Wertungen und bei den Herren wieder alle fünf Kugeln gewonnen. Während sich Herrenchef Toni Giger weiter gerade fragen muss, ob der Plafond schon erreicht ist, sind die ÖSV-Damen plötzlich wieder ganz am Boden. Die Explosion des Slalom-Teams stellte Giger in den Mittelpunkt der "gewaltigen" Saison-Erkenntnisse. "Wir haben im Sommer viel überlegt und dann auf eine Technik gesetzt, die schnell, aber riskant war. Es war eine Gratwanderung", so Giger, dem neben Hermann Maiers gigantischer Leistung vor allem auch die Überlegenheit in Abfahrt und Super G, wo jeweils nur ein Rennen nicht gewonnen wurde, imponierte. Giger: "Alle an einem Strang" Sein Ausblick: "Im Slalom ist der größte Schritt vollzogen, auch in den schnellen Disziplinen ist man auf einem gewissen Level. Am meisten Entwicklung erwarte ich nächste Saison im Riesentorlauf." Gespannt ist Giger auch auf das Comeback von Thomas Sykora, insgesamt brauche einem also nicht bang zu sein. "Weil das Arbeitsklima passt, alle an einem Strang ziehen und es keine Grabenkämpfe gibt." Schlechte Stimmung bei den Damen Etwas, was man vom Damenteam nicht behaupten kann. Dort hat sich rund um die "Reizfigur" Karl Frehsner die interne Stimmung so verschlechtert, dass sich viele Damen zuletzt deutlich gegen den Verbleib des Cheftrainers aussprachen. Leider hat diese Ablenkung auch die Leistungen in den Keller geführt. Ist bei den Herren gerade Abfahrts-Trainer Robert Trenkwalder aus privaten Gründen ein Unsicherheits-Posten, könnte im Damenteam nun einiges in Bewegung geraten. Schaffers Meuterei Abfahrts-Coach Burkhard Schaffer kann und will mit Frehsner nicht mehr und hat dabei nicht nur Renate Götschl auf seiner Seite. Technik-Coach Mathias Berthold hat zwar weniger ein Problem mit Frehsner, dafür aber mit der Einstellung einiger Slalom-Mädchen und zudem ein Angebot aus der Industrie. Erst in den kommenden Wochen wird man ÖSV-intern die Problematik angehen. Schaffer und Frehsner haben jedenfalls eine interessante Woche in Snow Basin vor sich. Nach fünf Monaten Weltcup rückt der Alpinsport damit aus dem Blickpunkt. Aber allein der März ist noch übervoll mit Rennterminen, bei denen Europacup- (diese Woche Finale in Piancavallo) und FIS-Punkte (Slalom-Weltmeister Mario Matt etwa in der Abfahrt) oder bereits das Testen neuen Materials im Mittelpunkt stehen. Die besten ÖSV-Abfahrerinnen sowie Christine Sponring sind direkt vom Finale in Schweden in die USA geflogen, um sich am Wochenende bei NorAm- Rennen die Olympia-Abfahrtspiste in Snow Basin anzuschauen. (APA)