Crawford - Vor einer heiklen Mission im eigenen Land ist US-Präsident George W. Bush am Montag gestanden. Bush wurde zu seinem ersten Besuch in Florida und damit in jenem Bundesstaat erwartet, in dem die Präsidentenwahl nach einem wochenlangen Auszählungskrimi zu Gunsten von Bush entschieden wurde. Der Konflikt um die Auszählung in Florida hat tiefe Wunden zwischen Demokraten und Republikaner aufgerissen. Bush wollte den Besuch nutzen, um für sein Programm zur Steuersenkung und seinen Budgetentwurf zu werben. Außerdem wollte er den Luftwaffenstützpunkt Tyndall besuchen. Wie aus dem Weißen Haus verlautete, wird Bush nicht auf die umstrittene Stimmenauszählung in Florida eingehen. "Der Präsident wird nach vorne blicken", sagte eine Sprecherin, Claire Buchan. Die Demokraten planen hingegen einige Aktionen. "Präsident Bush kommt zu einem Zeitpunkt nach Florida, zu dem erkennbar wird, dass tatsächlich (der demokratische Kandidat) Al Gore die Wahl gewonnen hat", sagte der Parteivorsitzende der Demokraten in Florida, Bob Poe. Er spielte damit auf eine nachträglich Auszählung der nur teilweise gelochten Stimmkarten an, wonach Gore bei einer Wertung dieser Stimmkarten die Präsidentschaftswahl möglicherweise gewonnen hätte. (APA/AP)