Kultur
"Kulturforum" statt "Kulturinstitut"
Ferrero-Waldner kündigt Reform der Auslandskulturpolitik an - "Corporate Identity" soll vereinheitlicht werden
Wien - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner hat am Montag eine Reform der österreichischen Auslandskulturpolitik
angekündigt. Die österreichische Kulturpolitik im Ausland solle durch eine einheitliche "Corporate Identity" aller Einrichtungen - Kulturinstitute und Kulturabteilungen - aufgewertet und fokussiert werden. Diese Kultureinrichtungen würden künftig die neue gemeinsame Bezeichnung "Österreichisches Kulturforum" tragen, kündigte die Außenministerin vor dem Hintergrund der Schließung des Kulturinstituts in Paris in einer Pressekonferenz an. Eigenes Jahresbudget aber Administration durch Botschaften
Die neu geschaffenen Kulturforen würden auch weiterhin eigenverantwortlich arbeiten und eigene Jahresbudgets erhalten. Die administrative Tätigkeit solle jedoch von den jeweiligen Botschaften übernommen werden, erläuterte Ferrero-Waldner, die auch einen Ideenwettbewerb für das Logo der Kulturforen in Aussicht stellte.
"Größter Innovationsschub" in der Auslandskulturarbeit seit 1945
Mit der geplanten Organisationsreform verfüge Österreich weltweit über ein Netzwerk von 27 österreichischen Kulturforen von Agram von
Washington. "Das stellt den größten Innovationsschub in der österreichischen Auslandskulturarbeit seit 1945 dar. Wir sind damit auch erstmals in
Städten wie Berlin, Madrid, Moskau, Tel Aviv und Tokio mit echten kulturellen Zentren präsent", betonte die Außenministerin.
"Auslandskulturpolitik Neu": Schwerpunkt Südosteuropa
Zur Stärkung der Schwerpunktarbeit in Südosteuropa werde im Jahr 2001 ein neues österreichisches Kulturforum in Belgrad eröffnet. Über die
Kulturforen hinaus könnten in Schwerpunktgebieten zeitlich befristete Initiativen gesetzt werden. Die erste derartige Schwerpunktkooperation sei
unter dem Motto "Kulturpartner-Standort Paris" in der französischen Hauptstadt vorgesehen. Im Rahmen der "Auslandskulturpolitik Neu" sei
auch geplant, Ausbildungs- und Mitarbeitsmöglichkeiten für junge Österreicher als Volontäre und Praktikanten zu schaffen. Mit
Wirtschaftspartnern sollten künftig gemeinsame Großprogramme durchgeführt werden, kündigte die Außenministerin an. (APA)