Der angeschlagene Workstation-Hersteller Intergraph erhebt neue schwere Vorwürfe gegen Intel. Der Prozessorhersteller habe bisher einen Gerichtsbeschluss vom April 1988 ignoriert, in dem Intel untersagt wurde, Intergraph von technischen Informationen abzuschneiden. Intel weigere sich weiterhin, Intergraph mit "lebenswichtigen Daten", insbesondere zur Pentium-III-Entwicklung, zu versorgen und habe damit den Zusammenbruch von Teilen des Intergraph-Computer-Geschäfts und die Jobs von mindestens 200 Mitarbeitern auf dem Gewissen. Gestern reichte der Workstation-Hersteller eine entsprechende Beschwerde bei einem US-Bezirksgericht ein. Mit der Weigerung, Informationen weiterzuleiten, verstoße Intel auch gegen den Geist einer außergerichtlichen Einigung mit der Federal Trade Comission (FTC), mit der Intel im Frühjahr einen drohenden Kartellprozess abwenden konnte. Durch mangelnde Unterstützung durch Intel, so die Beschwerde, sei Intergraph zur Einstellung ganzer Produktlinien gezwungen worden. Die Geschäftsbereiche PC und Intel-Server stünden unmittelbar vor dem Aus. Intel habe im Juli die Lieferung zugesagter Motherboards gestoppt und Intergraph über Fehler in Intel-Produkten böswillig im Unklaren gelassen. Intergraph-Chef James Meadlock erklärte mittlerweile, Intel wolle infolge eines andauernden Rechtsstreit seiner Firma entweder massiv schaden oder ein in der Computerbranche sichtbares Exempel statuieren. Die beiden Unternehmen stehen sich bereits seit Herbst 1997 in einem privaten Anti-Trust-Verfahren gegenüber. (heise)