München - Im vergangenen Jahr gab es so viele Naturkatastrophen wie nie zuvor: Weltweit wurden mehr als 850 Schadensereignisse registriert, 100 mehr als im Vorjahr, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Münchener Rückversicherung hervorgeht. Da aber kaum dicht besiedelte Gebiete betroffen waren, waren die Folgen weit weniger schlimm als im "Katastrophenjahr" 1999. Finanzieller Schaden Der volkswirtschaftliche Schaden summierte sich im vergangenen Jahr auf mehr als 30 Milliarden Dollar (32,1 Mrd. Euro/441 Mrd. S) an. 1999 waren es noch 100 Milliarden Dollar (106,9 Mrd. Euro/1.471 Mrd. S). Tote Auch die Zahl der Todesopfer war viel geringer: Im Jahr 2000 starben 10.000 Menschen, 1999 waren es weit mehr als 70.000 gewesen. Man könne dennoch nur von einer Atempause, nicht aber einer Trendwende sprechen, teilte die Münchener Rück mit: Rein zufällig seien im vergangenen Jahr vor allem weniger dicht besiedelte Regionen und kaum Großstädte getroffen worden. Stürme und Überschwemmungen Stürme und Überschwemmungen schlugen im letzten Jahr besonders zu Buche. Mehr als 5.000 Menschen starben bei den Überflutungen in Asien, und in Mosambik machte die letztjährige Flutkatastrophe eine halbe Million Menschen zu Obdachlosen. Die schlimmsten volkswirtschaftlichen Schäden richteten Überschwemmungen in der Schweiz, Italien und Großbritannien mit rund zehn Milliarden Dollar (10,69 Mrd. Euro/147 Mrd. S) an. Zukunft Die Experten rechnet damit, dass die Schäden aus Naturkatastrophen in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Grund sei die wachsende Weltbevölkerung. Vor allem in Großstädten und hoch gelegenen Gebieten nehme sie zu. Gleichzeitig führe die Klimaerwärmung zu größeren Wetterextremen. Alarmierend seien die schweren Erdbeben in El Salvador, Indien und Seattle zu Jahresbeginn. (APA/AP)