Wien - Bald werden die Tage lauer und die Kleider luftiger. Selbst wer sich nicht dem Diktat gnadenlos figurbetonter Frühlingsmode unterwerfen will, denkt jetzt daran, den Winterspeck zu verabschieden. Hauruck-Methoden und Diätwahn bringen nichts als Stress und Gesundheitsprobleme. Crash-Kuren sind auch gar nicht nötig, um Figur wie Wohlbefinden zu steigern. "Langsam, aber stetig" muss die Devise lauten, und den Spaßfaktor sollte man beim Kampf gegen überflüssige Kilos nicht aus den Augen verlieren. Flottes Spazierengehen Auf dem richtigen Weg ist bereits, wer mehrmals pro Woche nur vier Kalorien pro Kilogramm Körpergewicht durch Bewegung verbraucht. Ein Beispiel: Bringt jemand 60 Kilo auf die Waage, liegt die untere Grenze pro Trainingseinheit bei 240 Kalorien. Mit etwa einer halben Stunde Radfahren oder flottem Spazieren ist das schon geschafft. Fett verbrennen Wichtig: Wer Fett verbrennen will, muss nicht strampeln, dass ihm die Luft weg bleibt. Bei zu hoher Belastung greift der Körper kaum auf die Fettdepots als Energielieferanten zurück, sondern zapft die leichter verfügbaren Kohlenhydrate-Reserven in den Muskeln an. Mäßiges Training lässt die Speckröllchen eher schrumpfen. Radfahren Ohne viel Aufwand effektiv gegen Winterspeck ist Radeln. Ein kurzer Ausflug ins nächste Beisl tut es aber nicht: Erst ab einer Distanz von fünf Kilometern kommt der "Verbrennungsmotor" in Fahrt. Bei einem lockeren Tempo von 20 km/h sind das nur rund 15 Minuten im Sattel. Dabei werden immerhin rund 125 Kalorien verheizt. Die Formel zum Errechnen des Brennwerts beim Biken laut dem deutschen Aktiv-Magazin "Fit for Fun": Körpergewicht (in kg) x 0,11 (bei 20 km/h) x Fahrzeit (in Minuten) ergibt den Kalorienverbrauch. Bei 25 km/h nimmt man den Faktor 0,16, bei 30 km/h multipliziert man mit 0,24. Laufen Laufen macht ebenso schlank. Eine Stunde lang mit zehn km/h joggen lässt einen 80 Kilo schweren Mann 760 und eine 60 Kilogramm schwere Frau 570 Kalorien verlieren. Dreimal pro Woche 60 Minuten lang getrabt, und der Stoffwechsel stellt sich grundlegend um. Hat man sein Idealgewicht einmal erreicht, braucht man bei konsequentem Lauftraining nie mehr Diät zu halten. Aerobic Wer sich vor aprilschen Wetterkapriolen fürchtet und lieber "indoor" schwitzt, aber keine Angst vor Choreografie hat, dem sei Aerobic ans Herz gelegt. Dieser Ausdauersport verbessert wie Radfahren und Joggen die Herz-Kreislauf-Funktionen und lässt Körperfett schmelzen, macht zugleich aber auch noch beweglich und steigert die Koordinationsfähigkeit. Mit dem Mix von Turnen und Tanzen verbraucht eine 70 Kilo schwere Person in 45 Minuten 250 bis 350 Kalorien. Muskeltraining Muskeltraining - in Maßen - macht nicht nur schlank und straff, es stützt die Wirbelsäule und beugt Fehlhaltungen und Abnützungserscheinungen vor. Die rund 500 Skelettmuskeln des Menschen sind außerdem "Verbrennungsmotoren", die ganz von selbst jede Menge Energie "fressen". Je mehr Muskelmasse, desto mehr Kalorien werden bei deren Versorgung verbraucht. Schon ein Kilogramm mit Hantel & Co. antrainierte "Muckies" verbrauchen täglich 30 Kalorien extra, in vier Wochen sind das knapp 1.000 Kalorien. Zwei- bis dreimal in der Woche Ob im Freien, im Fitness-Studio oder zu Hause, trainiert werden muss regelmäßig, am besten zwei- bis dreimal pro Woche. Damit, vor allem am Anfang, der Muskelkater nicht zuschlägt, sollte man sich nach dem Sport immer eine kurze Auskühlphase mit lockerem Ausdauertraining gönnen und seine frisch gestählten Muskeln fleißig - aber vorsichtig! - dehnen. (APA)