In den USA hat sich der finanzielle Schaden durch Hacker-Angriffe auf
Computersysteme im vergangenen Jahr annähernd verdoppelt. Insgesamt hätten US-Unternehmen und
-Behörden im Jahr 2000 durch Attacken auf ihre elektronische Datenverarbeitung fast 378 Millionen Dollar verloren, hieß es in einem am Montag in San Francisco veröffentlichten Bericht des Instituts
für Computersicherheit und der US- Bundespolizei
FBI
. Dies entspreche einem Anstieg um 42 Prozent. Im Jahr
1999 lag der finanzielle Schaden demnach bei 265 Millionen Dollar. Nach Einschätzung von Experten ist die
Dunkelziffer bei solchen Vergehen besonders hoch, da viele Unternehmen sich scheuten, Hacker-Angriffe
öffentlich zu machen.
Diebstahl von Informationen
Die höchsten Verluste - insgesamt 151 Millionen Dollar - entstanden dem Bericht zufolge durch den Diebstahl von Informationen. Betrugsfälle im
Finanzsektor hätten mit 93 Millionen Dollar zu Buche geschlagen. Die meisten Hacker dringen über das Internet in fremde Computersysteme ein.
Besondere Aufmerksamkeit erregten im Februar vergangenen Jahres die Hacker-Attacken auf die Rechner von bekannten Internet-Diensten wie
Yahoo! und eBay erregt.
Befragt wurden ...
Das Institut für Computersicherheit und das FBI befragten für den sechsten Bericht dieser Art 538 Experten aus verschiedenen Unternehmen und
Tätigkeitsbereichen. Insgesamt 85 Prozent der Befragten berichteten von Angriffen auf die von ihnen überwachten Systeme, 64 Prozent
bestätigten finanzielle Verluste. Im Jahr 1999 hatten lediglich 42 Prozent der Befragten finanzielle Schäden durch Hacker-Attacken eingeräumt.
Erst Anfang der Woche hatte das FBI von Angriffen organisierter Hackerbanden aus Osteuropa auf mehr als 40 Web-Sites US-amerikanischer
E-Commerce-Anbieter berichtet. Dabei hatten die Täter den Angaben zufolge gut eine Million Kreditkartennummern gestohlen. (Reuters)