Geschlechterpolitik
Früheres Pensions -Antrittsalter für kinderlose Frauen?
"Subvention" von Kindern
Wien - In Kürze will das Institut für Höhere Studien seine
noch unter Verschluss gehaltenen Vorschläge für eine Pensionsreform
vorlegen. IHS-Chef Bernhard Felderer nannte am Montag im Klub der
Wirtschaftspublizisten die Ergänzung des Umlage- durch ein
Kapitaldeckungssystem als "ein Instrument" darin. Es gehe um einen
Lastenausgleich auf längere Zeit, der alle Generationen, also auch
die Pensionisten, erfassen müsse, "davor und dahinter". Details
nannte er nicht. Es schaue momentan so aus, dass eine deutliche
Anhebung des Pensionsalters "fast nicht geht".
Zu stark sei der Wunsch auch in der Bevölkerung, weiterhin früher
in Pension gehen zu können. Dafür würden sogar Einkommenseinbußen
akzeptiert. Über einen langfristigen neuen Lastenausgleich müsste
verhindert werden, dass eine einzige Generation auf einmal sowohl die
Älteren erhalten und für sich selber ansparen muss, meint Felderer.
"Warum sollen Frauen und Männer so stark unterschiedlich
behandelt werden?"
In Frage stellte auch er heute das unterschiedliche Pensionsalter
für Frauen und Männer. Im Seniorenbericht 2000 hieß es zu möglichen
Reformmaßnahmen des österreichischen Pensionssystems außerdem:
"Diskutieren könnte man auch die Fragen, ob auch für kinderlose
Frauen ein früheres Pensionsantrittsalter gelten solle." Dazu
Felderer: "Warum sollen Frauen und Männer so stark unterschiedlich
behandelt werden", wenn im Wettbewerb in der Arbeitswelt Frauen, die
keine Kinder hätten, mit Männern gleich gestellt seien. Eine
"Subvention" von Kindern wäre absolut richtig, meint der Experte.
(APA)