Film
Kevin Kostner: "Ich möchte, dass Tony Blair ihn sieht"
Sehen und daraus lernen sollen Politiker von seinem Film über die Kuba-Krise
London (APA/Reuters) - Aus Furcht vor dem Einsatz von Atomwaffen hat US-Schauspieler Kevin Costner die führenden Politiker der Welt
aufgefordert, sich seinen neuen Film "Thirteen Days" über die Kuba-Krise anzuschauen. Er hoffe, dass auch Großbritanniens Premierminister
Tony Blair zu den Zuschauern gehöre, sagte er der Zeitung "Independent" in London, wo er am Montag zum britischen Kinostart des Films
eintraf. "Das ist eindeutig ein politischer Film. Und ich möchte, dass Tony Blair ihn sieht." George W. Bush und Bill Clinton haben den Film gesehen
In Costners Heimatland haben US-Präsident George W. Bush das Werk ebenso gesehen wie sein Vorgänger Bill Clinton. In dem Film geht es
um die 1962 von der früheren Sowjetunion begonnene Stationierung von Mittelstreckenraketen mit Nuklearsprengköpfen auf der Insel Kuba. Die
Krise hatte die USA und die Sowjetunion an den Rand eines Krieges gebracht. Costner spielt einen Berater des damaligen US-Präsidenten John
F. Kennedy, der gegen die sowjetischen Waffenlieferungen eine Seeblockade verhängte und schließlich durch intensive diplomatische
Bemühungen den Abzug der Raketen erreichte.
"Zeiten der Instabilität"
In dem Zeitungsinterview sagte Costner: "Wir gehen mit einer gewissen Selbstgefälligkeit davon aus, dass das Problem beseitigt ist. Dabei gibt es
auf der Welt nach wie vor tausende von Atomraketen. Warum denken wir also, dass wir jetzt sicherer als damals sind? Doch davon will
niemand etwas hören." Angesichts der Instabilität vieler Regionen bewege sich die Welt wieder in eine Situation wie 1962 zu.