An eine wirkungsvolle Reform des geltenden Systems glaube er nicht. "Alle Erfahrungen zeigen, dass sehr hohe Abschläge in Kauf genommen werden, um einen Teil des Lebens arbeitsfrei gestalten zu können." Auch wenn die Abschläge, die derzeit pro Jahr des vorzeitigen Pensionsantritts bei drei Prozent liegen, auf sechs Prozent angehoben werden, sei keine gravierende Änderung zu erwarten. "Rein rechnerisch ist das Umlageverfahren aber nur zu retten, wenn das Antrittsalter um fünf bis sechs Jahre steigt."
Er erwarte erst in der nächsten Legislaturperiode einen neuen Anlauf in der Pensionsreform, sagte der IHS-Chef weiter. "Dann wird sich auch herausstellen, dass das Antrittsalter kaum steigt. Das war dann der letzte Schritt in diesem System."
"Ich habe ohnehin nie verstanden, dass kinderlose Frauen ein anderes Antrittsalter der gesetzlichen Pension haben als Männer", plädierte Felderer hier für eine Gleichstellung. "Zeiten der Kindererziehung müssen höher bewertet werden und Frauen einen eigenen Anspruch auf Pensionen erwerben."