Asien & Pazifik
Laos: Kommunistische Führung gegen Mehrparteiensystem
Weitere Stärkung der Partei soll Staat effizienter machen
Vientiane - Die laotische Führung denkt nicht daran, das
Machtmonopol der seit 1975 regierenden kommunistischen
"Revolutionären Volkspartei" in Frage zu stellen. Vielmehr gelte es,
"liberalen Individualismus und andere negative Phänomene" zu
bekämpfen und "die Führungsrolle der Partei weiter zu stärken, um dem
Staat effizienter zu machen", erklärte Staats- und Parteichef Khamtay
Siphandone am Montag vor den 452 Parteitagsdelegierten in der
Hauptstadt Vientiane.
Laos, das Mitglied der Südostasiatischen Staatengemeinschaft
(ASEAN) ist, strebt in den nächsten fünf Jahren ein
durchschnittliches Wirtschaftswachstum von etwa sieben Prozent an,
wie der Präsident mitteilte. Khamtay räumte allerdings ein, dass
viele Vorgaben des vorangegangenen Fünfjahrplans verfehlt worden
seien. Das Bruttoinlandsprodukt habe statt der angestrebten acht im
Durchschnitt nur um knapp über sechs Prozent zugelegt.
Das südostasiatische Binnenland mit seinen 5,2 Millionen
Einwohnern war von der Asienkrise 1997/98 besonders schwer getroffen
worden. Kritiker werfen der kommunistischen Führung vor,
Auslandsinvestitionen durch zahlreiche bürokratische Hürden zu
erschweren. Laos zählt mit einem Prokopfeinkommen von rund 300
US-Dollar im Jahr zu den ärmsten Ländern der Welt. (APA)