Netzpolitik
Tupperware-Verkäufer protestieren gegen Online-Shop
Firma läßt nur den eigenen Shop zu
Erst vor wenigen Tagen hat der
amerikanische Hersteller von Küchenartikeln,
Tupperware, auf seiner US-Site damit
begonnen, Waren zu verkaufen.
Wie der Industry Standard allerdings berichtet,
sind die Tupperware-Verkäuferinnen über diese
Entscheidung überhaupt nicht erfreut. Das
Unternehmen setzte in seiner Geschichte auf ein
sehr erfolgreiches Verkaufskonzept. Zumeist
waren es Hausfrauen, die so genannte
Tupperware-Partys veranstalteten und bei
dieser Gelegenheit Plastikschüsseln und andere
Utensilien an die befreundeten Teilnehmerinnen
brachten.
Einige dieser Verkäuferinnen erkannten
frühzeitig die Möglichkeiten des Internet und
starteten eigene Tupperware-Sites. Diese
Aktivitäten wurden aber von Tupperware nicht
gerne gesehen und den Damen wurde der
Betrieb dieser Sites verboten (z.B.
tupperwareonline.com).
Nachdem nun aber Tupperware selbst mit dem
Online-Verkauf begonnen hat, sind diese
Verkäuferinnen sauer. Doch dafür gibt es auch
andere Gründe: Tupperware hatte im Vorfeld
seiner eCommerce-Aktivitäten versprochen,
dass bei jedem Online-Verkauf auch der Name
der Beraterin angegeben werden kann. Doch
diese Möglichkeit steht bis jetzt noch aus.
Bisher konnten die Verkäuferinnen darauf
vertrauen, dass Tupperware seine Waren
lediglich über die Tupperware-Partys vertreibt.
Selbst in Warenhäusern sind
Tupperware-Produkte nicht erhältlich.
Doch jetzt steht die Online-Verkaufsoberfläche
in Konkurrenz zu den Bemühungen der
Verkäuferinnen. Und einige der insgesamt
80.000 Verkäuferinnen in den USA werden nun
wahrscheinlich ihre weitere Mitarbeit
überdenken.
Das wiederum könnte sich negativ auf die
Umsätze des Unternehmens auswirken. Die nicht
gerade billigen Plastik-Produkte werden im
eCommerce kaum auf überwältigendes Interesse
stossen. Der Verlust qualifizierter
Verkäuferinnen dagegen dürfte dem
Unternehmen größeren Schaden zufügen. (internetworld)