Königliche Raserei

London - Prinzessin Anne (50), Tochter der Queen, ist am Dienstag wegen Überschreitung des Tempolimits zu einer Geldbuße von 400 Pfund (631 Euro/8.687 S) und einem Eintrag in die Verkehrssünderkartei bestraft worden. In einem schriftlichen Geständnis führte Anne ihr Verhalten aber auf ein Missverständnis zurück: Sie habe den Eindruck gehabt, die Ordnungshüter würden sie mit Blaulicht an einem Verkehrsstau vorbei begleiten. Prinzessin Anne war nach Feststellung von Amtsrichter Graham Sacker in ihrem Bentley mit 148 Stundenkilometern (93 Meilen) bei Cheltenham (Westengland) über eine Schnellstraße gerauscht. Das Tempolimit liegt in Großbritannien bei 110 km/h. Ausrede Prinzessin Anne, die zu dem Termin nicht persönlich erschien, war nach Darstellung ihrer Anwälte auf dem Weg zu einem offiziellen Termin, als sie am 27. August vergangenen Jahres in den Verkehrsstau geriet. "Sie sah ein Polizeifahrzeug und ging davon aus, dass es sie auf ihrer Fahrt begleiten wollte", erklärten die Anwälte. Die Prinzessin sei dann ausgeschert und habe das Gaspedal durchgetreten. Der ihr mit Blaulicht nachfolgende Polizeiwagen habe sie in ihrer Annahme nur noch bestärkt, dass sie eskortiert werde. Das Schuldeingeständnis der Prinzessin sei bei dem Strafmaß berücksichtigt worden, erläuterte Sacker. "Wir haben es aber hier mit einem ernthaften Vergehen durch eine Person zu tun, die äußerst gut bemittelt ist", fügte er hinzu. (APA/dpa)