Teheran - Die iranische Justiz hat neun reformorientierte Oppositionelle freigelassen, die am Sonntag in Teheran inhaftiert worden waren. Wie Angehörige mitteilten, kamen in der Nacht zum Dienstag unter anderem der Journalist Achmad Seid-Abadi, sein Schwiegervater und sein Schwager auf freien Fuß. Die von moslemischen Ultrafundamentalisten kontrollierte Justiz hatte am Montag bestätigt, dass 20 Menschen im Haus eines Oppositionspolitikers in Teheran verhaftet wurden. Die Opposition hatte zuvor von mehr als 30 Festgenommenen gesprochen. Die iranische Presse zitierte den Präsidenten der Teheraner Revolutionsgerichte, Hodshatoleslam Ali Mobasheri, am Dienstag mit den Worten, "die Festgenommenen wollten ein Komplott gegen die islamische Regierung schmieden und planten Aktionen zur Störung der öffentlichen Meinung und provokative Versammlungen". Bei der Zusammenkunft in dem Haus des Oppositionspolitikers hatten die Anwesenden nach Angaben der verbotenen, aber dennoch tolerierten Partei "Befreiungsbewegung des Iran" die erst kürzlich erfolgte Freilassung des Journalisten Seid-Abadi gefeiert. Die reformorientierte Partei "Beteiligungsfront" von Mohammed-Resa Khatami, dem Bruder von Staatspräsident Mohammed Khatami, hatte heftig gegen die Festnahmen protestiert. (APA)