Nahost
Iranische Justiz lässt neun Oppositionelle frei
Regimekritiker erst kürzlich festgenommen - 21 bleiben in Haft
Teheran - Die iranische Justiz hat neun reformorientierte Oppositionelle freigelassen, die am Sonntag in Teheran inhaftiert worden
waren. Wie Angehörige mitteilten, kamen in der Nacht zum Dienstag unter anderem der Journalist Achmad Seid-Abadi, sein Schwiegervater
und sein Schwager auf freien Fuß. Die von moslemischen Ultrafundamentalisten kontrollierte Justiz hatte am Montag bestätigt, dass 20
Menschen im Haus eines Oppositionspolitikers in Teheran verhaftet wurden.
Die Opposition hatte zuvor von mehr als 30 Festgenommenen gesprochen. Die iranische Presse zitierte den Präsidenten der Teheraner
Revolutionsgerichte, Hodshatoleslam Ali Mobasheri, am Dienstag mit den Worten, "die Festgenommenen wollten ein Komplott gegen die
islamische Regierung schmieden und planten Aktionen zur Störung der öffentlichen Meinung und provokative Versammlungen".
Bei der Zusammenkunft in dem Haus des Oppositionspolitikers hatten die Anwesenden nach Angaben der verbotenen, aber dennoch tolerierten
Partei "Befreiungsbewegung des Iran" die erst kürzlich erfolgte Freilassung des Journalisten Seid-Abadi gefeiert. Die reformorientierte Partei
"Beteiligungsfront" von Mohammed-Resa Khatami, dem Bruder von Staatspräsident Mohammed Khatami, hatte heftig gegen die Festnahmen
protestiert. (APA)