Zürich - Lukas Mühlemann, Chef der Credit Suisse Group und Aufsichtsrat der SAir (Mutter der Swissair) sagte am Dienstag, dass ein Konsortium von Banken der Swissair einen Standby-Kredit geben werde. Nicht kommentieren wollte Mühlemann hingegen Zeitungsberichte, wonach die Banken der angeschlagenen Fluglinie mit einer Milliarde Schweizer Franken (neun Mrd. S) unter die Arme greifen müssen. Unklar ist derzeit noch die tatsächliche Höhe des Verlustes. Während die Zürcher Kantonalbank den kumulierten Verlust für das Vorjahr auf 700 Mio. Franken schätzt (mit dem Hinweis, er könne höher ausfallen, je nach Konsolidierung des Problemkindes Sabena), meldete die Sonntagszeitung ein Vorjahresminus von 2,5 Milliarden Franken. Kurs bricht ein Der Aktienkurs der SAir, der am Montag um 14 Prozent einbrach, setzte am Dienstagvormittag seinen Sinkflug fort und gab erneut um ein Prozent nach, was dem tiefsten Stand seit Dezember 1995 entsprach. Im Laufe des Tages erholte sich der Kurs dann aber leicht. Der Personalverband VPOD der SAirGroup erwägt indessen eine Klage gegen die Verwaltungsräte des Luftfahrtkonzerns. In einer Mitteilung heißt es, "nachdem bekannt geworden ist, dass die Verantwortlichen der SAirGroup Milliarden in den Sand gesetzt haben, müssen die in den letzten Jahren dem Personal und den Verbänden abgerungenen massiven Sparmaßnahmen als in eindeutig treuwidriger Weise zustande gekommen betrachtet werden". Am vergangenen Freitag hatten neun von zehn Aufsichtsräte der SAirGroup ihren Rücktritt angekündigt und damit die Konsequenzen aus dem Scheitern der jahrelang verfolgten Expansionsstrategie des Konzerns gezogen. (Reuters)