"Ihre Moderatoren sehr sorgfältig auszuwählen", empfehlen Soziologen der Universität zu Köln Radio-Machern. Laut einer Studie des Forschungsinstituts für Soziologie kommt dem Moderator und seiner Stimme eine Schlüsselrolle etwa bei der Hörerbindung zu. Radio ohne menschliche Stimme finde dagegen kein Gehör, dies hätten auch deutsche Versuche mit Radioprogrammen ohne Moderation gezeigt. "Pay-Radio, ein Radio, das ganz ohne Moderation und Wort auskommen wollte, ist in Deutschland nach nur zweijähriger Ausstrahlung eingestellt worden", so Studienautorin Resi Heitwerth. Auf Sender- und Sendungsebene erfüllen Moderatoren verschiedene Funktionen. Sie bauen die verbalen Brücken zwischen den einzelnen Elementen des Programms, sie präsentieren das Programm und sie repräsentieren den Sender nach außen, so die Kölner Soziologen. Ein menschliches Gesicht Daneben haben die Moderatoren aber auch die Aufgabe, dem Programm ein menschliches Gesicht zu geben. Sie werden somit zu Identifikationsfiguren für den Hörer und können emotionale Bindungen zu diesem aufbauen. Und gerade diese Hörerbindung wird nach Ansicht der Kölner Wissenschafter immer wichtiger. Moderation ist auch eine Möglichkeit, ein eigenständiges Senderprofil aufzubauen und sich von anderen Programmen abzugrenzen. Höhe der Stimme entscheidend Wie die Forscher weiter herausfanden, hängt die Akzeptanz der Hörfunk-Moderatoren zu einem beträchtlichen Maß von der Stimme und hier vor allem von der Stimmhöhe ab. "Eine hohe Stimme mit kindlichem Äußeren und geringer Kompetenz des Moderators in Verbindung gebracht, während eine tiefe Stimme burschikoses Auftreten vermuten lässt und mit Kompetenz und Glaubwürdigkeit assoziiert wird", so Heiwerth. Eine Begründung für das bessere Gefallen der tieferen Stimme ergibt sich laut der Soziologin aus der Bedeutung von hohen und tiefen Tönen im Alltag: In der Regel werden hohe Töne als Alarmsignale und Sirenen benutzt. Krankenwagen und Feueralarm erschallen in schrillen Tönen und lösen beim Empfänger Unruhe und Hektik aus. Tiefe Stimmen haben dagegen einen beruhigenden, besänftigenden Effekt. (APA)